Deutschlands neue Biathlon-Hoffnung

Deutschlands neue Biathlon-Hoffnung
Deutschlands neue Biathlon-Hoffnung

Noch ist seit Saisonbeginn gar nicht viel Zeit vergangen, für Johanna Puff aber bereits unglaublich viel passiert. „Es ging alles Schlag auf Schlag. Hätte mir jemand vor zwei Wochen gesagt, dass es im IBU-Cup so gut läuft und ich meinen ersten Sieg hole - da hätte ich selbst nicht dran geglaubt“, sagte die 21-Jährige, die einen so nicht für möglich gehaltenen Aufstieg hinter sich hat.

Tatsächlich ist es gerade einmal 14 Tage her, als Puff in finnischen Kontiolahti erstmals beim IBU-Cup, der zweiten Liga des Biathlons, an den Start ging - und auf Anhieb beeindruckte. Starke Sechste wurde sie im Einzel, beim vierten Rennen sprintete das Nachwuchstalent schon zum ersten Sieg. Für diesen furiosen Auftakt gibt es nun die entsprechende Belohnung: Puff darf in Lenzerheide zum ersten Mal im Weltcup ran.

Eine große Erwartungshaltung gebe es nicht. Vielmehr stehe für Puff im Vordergrund, „Erfahrung zu sammeln, sich mit der Umgebung vertraut zu machen und in die höchste Eventserien hineinzuschnuppern“, betonte DSV-Sportdirektor Felix Bitterling. „Sie soll ohne jeglichen Druck, was die Ergebnisse anbelangt, an den Start gehen dürfen.“

Puff: „Wechselspiel zwischen Aufregung und Vorfreude“

Denn klar ist: Puff, die ihre Stärken eher am Schießstand als auf der Loipe hat, rückt nicht nur wegen ihrer eigenen Leistungen, sondern auch wegen einiger Ausfälle ins deutsche Team. Hanna Kebinger hat sich mit dem Coronavirus infiziert und fehlt weiterhin. Auch Anna Weidel ist angeschlagen.

Trotzdem wolle sich Puff vor ihrem Weltcup-Einstand nicht verrückt machen lassen. „Ich versuche mein Bestes zu geben und im Schießen sauber durchzukommen. Im Laufen schauen wir mal, was geht. Im Endeffekt kann ich nur an Erfahrung gewinnen für die nächsten Jahre“, erklärte die Biathletin vom SC Bayrischzell, wo sie unter Andreas Birnbacher trainiert. „Es ist ein Wechselspiel zwischen Aufregung und Vorfreude.“

Was Puff bei ihrem Weltcup-Einstand helfen dürfte: An Lenzerheide hat die junge Biathletin allerbeste Erinnerungen. In dem Schweizer Hochtal debütierte die Bundespolizistin 2020 auf internationaler Bühne, war damals bei den Jugend-Weltmeisterschaften Teil der Bronzestaffel.

Auf welchen Plätzen die gebürtige Rosenheimerin an diesem Wochenende landen wird, ist derweil nur zweitrangig. Fest steht: Puff zählt schon jetzt zu den Gewinnerin im deutschen Team - und ist neben Selina Grotian eine der vielversprechendsten Nachwuchshoffnungen.