"Unglaublich schwieriges Spiel": Portugal jubelt spät bei der EM 2024

Ronaldo nimmt zum sechsten Mal an einer EM teil (IMAGO/MATHIAS BERGELD)
Ronaldo nimmt zum sechsten Mal an einer EM teil (IMAGO/MATHIAS BERGELD)

Dank eines späten Treffers jubeln Cristiano Ronaldo und Co. über ein 2:1 gegen Tschechien - die Portugiesen hatten zum Auftakt einige Mühe.

Leipzig (SID) - Cristiano Ronaldo drückte Matchwinner Francisco Conceicao ganz fest an sich, dann genossen die Portugiesen den Jubel ihrer Fans nach einem ganz harten Stück Arbeit. Der Mitfavorit feierte zum Auftakt in Leipzig ein mühsames 2:1 (0:0) gegen emsige und bissige Tschechen - mit seinem Treffer in der zweiten Minute der Nachspielzeit hatte der soeben eingewechselte Conceicao Ronaldo und Co. erlöst.

Conceicao riss sich das Trikot vom Körper, ehe er von seinen Teamkollegen eingeholt wurde und in der portugiesischen Jubeltraube unterging. "Es war ein unglaublich schwieriges Spiel. Wir haben alles daran gesetzt, es zu gewinnen", sagte Routinier Pepe: "Es war sehr stressig und anstrengend, aber das Ergebnis zählt."

Tschechien war durch Lukas Provod (62.) überraschend in Führung gegangen, doch ein Eigentor von Robin Hranac (69.) brachte Portugal zurück ins Spiel. Den Schlusspunkt setzte Conceicao. Ronaldo muss auf seinen ersten Treffer noch warten, mit dem er sich im Turnierverlauf zum ältesten EM-Torschützen krönen könnte.

Für den Angreifer war derweil sein Startelfeinsatz schon ein Meilenstein: Als erster Spieler stand Ronaldo bei sechs Europameisterschaften auf dem Platz. Für einen weiteren Rekord sorgte ebenfalls mit Anpfiff Ronaldos Teamkollege Pepe, der mit 41 Jahren und 113 Tagen in Portugals Anfangsformation den ungarischen Torwart Gabor Kiraly (40 Jahre und 86 Tage) als ältesten Spieler der Turniergeschichte ablöste.

Ronaldo und Pepe. (Bild: Peter Lous/BSR Agency/Getty Images)
Ronaldo und Pepe. (Bild: Peter Lous/BSR Agency/Getty Images)

Zahlreiche andere Bestmarken hat Ronaldo bereits zuvor aufgestellt. EM-Rekordspieler und -torschütze ist "CR7" bereits. Doch auf individuellen Erfolgen liegt sein Fokus ohnehin nicht, wie er im Vorfeld klarstellte: "Es geht darum, es so gut wie möglich zu genießen, gut zu spielen und dafür zu sorgen, dass die Mannschaft gewinnt."

Dass er auf den Turnierstart brannte, machte der Starspieler der Selecao bereits vor Anpfiff unmissverständlich klar und heizte die portugiesische Menge beim Aufwärmen an.

Und gleich zu Beginn tauchte Ronaldo erstmals gefährlich im gegnerischen Strafraum auf, traf den Kopfall jedoch nicht ideal (8.). Portugal übte weiter Druck aus, vor allem Rafael Leao sorgte über die linke Seite immer wieder für Unruhe in der tschechischen Defensive.

Die Portugiesen drängten Tschechien in einer einseitigen Partie tief in die eigene Hälfte, fanden jedoch kein Durchkommen. Nuno Mendes (17.) und Bruno Fernandes scheiterten aus der Distanz (24.), Leao rutschte wenig später bei einem weiteren portugiesischen Vorstoß nach einer Flanke von Bernardo Silva knapp vor dem Tor um Zentimeter am Ball vorbei (26.).

Die Mannschaft von Trainer Ivan Hasek trat hingegen offensiv kaum in Erscheinung, die Partie spielte sich nun fast ausschließlich in Tschechiens Hälfte ab. Portugal konnte die erdrückend langen Ballbesitzphasen jedoch nicht effektiv nutzen. Hinten verteidigte das Team von Trainer Roberto Martinez die vereinzelten tschechischen Anläufe konsequent. Kurz vor der Pause scheiterte Ronaldo an Keeper Jindrich Stanek.

Auch im zweiten Durchgang bestimmte Portugal im nun strömenden Regen das Geschehen, einen weiteren Versuch von Ronaldo lenkte Tomas Holes (55.) über das Tor. Wenig später parierte Stanek einen Freistoß des Angreifers. Portugal drängte auf einen Treffer, blieb zunächst jedoch immer wieder in den gegnerischen Abwehrreihen hängen. Stattdessen ließ Provod, der den Ball ins linke Toreck schlenzte, die tschechischen Fans jubeln. Hranac lenkte kurz darauf den Ball jedoch unglücklich ins eigene Tor. Dann erlöste der eingewechselte Conceicao den Favoriten spät.