Studie: Das verrät die Gehgeschwindigkeit im Alter über das Demenzrisiko

Forscher*innen haben ein wichtiges Warnsignal für Demenz herausgefunden: Das Risiko steigt, wenn ältere Menschen auffällig langsamer gehen.

Young carer walking with the elderly woman in the park
Das Demenzrisiko lässt sich auch an der Gehgeschwindigkeit älterer Menschen erkennen. (Symbolbild: Getty Images)

Ältere Menschen, deren Gehgeschwindigkeit auffällig schnell nachlässt, sollten das als Warnsignal betrachten. Sie haben ein erhöhtes Risiko, an Demenz zu erkranken, wie eine Studie australischer und US-amerikanischer Forscher*innen ergeben hat.

Zusätzliches Risiko bei Beeinträchtigung der kognitiven Fähigkeiten

Die Gefahr sei umso größer, wenn zusätzlich zur merklichen Verlangsamung der Gehgeschwindigkeit auch die kognitiven Fähigkeiten nachlassen, betonen die Wissenschaftler*innen in ihrer Studie, die sie in der Fachzeitschrift "JAMA Network" veröffentlicht haben.

Verglichen mit Menschen, bei denen weder die Gehgeschwindigkeit noch die Denk- und Wahrnehmungsleistungen beeinträchtigt sind, seien diejenigen mit beiden Beeinträchtigungen einem "signifikant" erhöhten Demenzrisiko ausgesetzt.

Mehr noch: Auch im Vergleich mit Menschen, die nur eines der beiden Symptome aufweisen, erkranken die "Doppeltbetroffenen", wie es heißt, eher an Demenz. "Menschen mit beiden Beeinträchtigungen hatten ein höheres Demenzrisiko als Menschen, bei denen sich entweder der Gang oder die kognitiven Fähigkeiten verschlechtert haben."

Gehgeschwindigkeit Warnsignal für Demenz

Für die Studie haben die Forscher*innen in einem Zeitraum von mehreren Jahren die Entwicklung der kognitiven Leistungen und der Gehgeschwindigkeit von fast 17.000 Frauen und Männern analysiert. Die Proband*innen aus den USA und Australien waren mindestens 65 Jahre alt.

Dabei fanden sie heraus: Ältere Menschen, die jedes Jahr mindestens fünf Prozent langsamer gehen und gleichzeitig Anzeichen einer Verschlechterung der kognitiven Leistung aufweisen, erkranken am ehesten an Demenz.

Für den Kampf gegen Demenz, die schleichende Beeinträchtigung des Denkens, des Gedächtnisses und anderer Leistungen des Gehirns, haben die Forscher*innen mindestens eines erreicht: Sie haben die "Bedeutung des Gangs bei der Bewertung des Demenzrisikos unterstrichen".

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