The Social Pulse: Mädchen versteckt Nachricht in der Hauswand - knapp 50 Jahre später wird sie gefunden

Als ein Bauarbeiter bei Renovierungsarbeiten eines alten Hauses eine Wand aufbrach, wartete dort eine Überraschung: Hinter der Wand verbarg sich eine Nachricht aus dem Jahr 1975.

Ein Bauarbeiter hat hinter einer Hauswand eine Nachricht gefunden (Symbolbild: Getty Images)
Ein Bauarbeiter hat hinter einer Hauswand eine Nachricht gefunden (Symbolbild: Getty Images)

Schreiner und Bauarbeiter Dakota Mohn hat in seiner Karriere schon einige Dinge gefunden, während er Häuser renoviert. Doch was er jüngst in einer Hauswand in Tazewell County im US-Bundesstaat Illinois fand, übertraf alles.

Das Haus aus dem 19. Jahrhundert musste nach einem Brand vollständig renoviert werden, und Mohn und sein Team hatten den Auftrag hierfür erhalten. Als einer der Mitarbeiter eine Wand aufbrach, fand er auf dem Holzgerüst dahinter die knappe Aufschrift "Zettel, 20.9.1975" mit einem Pfeil auf eine Kerbe im Holz. Und tatsächlich befand sich darin eine Plastikflasche mit einem "Zettel", der sich als zweiseitiger Brief herausstellte - geschrieben vor 48 Jahren von einem 14-jährigen Mädchen.

Eine Momentaufnahme von vor knapp 50 Jahren

Mohn postete den Fund auf Facebook, von wo er seinen Weg auf TikTok fand und endgültig viral ging. Auch die Nachricht selbst wurde abfotografiert und mit der ganzen Welt geteilt:

An den, der das hier findet: Heute ist der 29. September 1975. Mein Name ist Stephanie Herron. Ich wohne hier mit meiner Mutter, meinem Vater (Earnest), Becky und Valerie.

Gerald Ford ist Präsident. Mrs. Lay ist unsere Nachbarin. Mama ist schwanger, und das Baby kann jetzt jeden Moment auf die Welt kommen. Soweit wir wissen, wurde dieses Haus im Jahr 1872 gebaut. Wir renovieren gerade.

Die Zentrale Illinois Eisenbahn ist auf der Westseite des Hauses. Wir wohnen hier seit acht Jahren. Mein Dad arbeitet bei der Chicago Nordwest Eisenbahn. Green Valley hat etwa 650 Einwohner. Ich bin 14 Jahre alt, Val ist 16 und Becky ist zwölf.

Ich hoffe, du erfährst viel Glück in diesem Haus. Steph

PS: Meine Mutter heißt Rose Herron. Sie ist Krankenschwester. Sie arbeitet im Hopedale Altenheim. Sie kommt aus Nebraska. Sie ist eine sehr gute Mutter.

Das Mädchen von damals wurde ausfindig gemacht

Wer auf weltbewegende Geheimbotschaften gehofft hatte, wurde also enttäuscht, doch die Grüße aus der Vergangenheit und die Momentaufnahme aus Herrons Leben stoßen auf Social Media auf helle Begeisterung. "Das ist wie eine Zeitkapsel. Toll!" heißt es unter anderem in den Kommentaren auf Facebook und TikTok. "Mir wären fast die Tränen gekommen. Klingt nach einem tollen Leben", schreibt ein weiterer Nutzer.

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Viele teilen auch eigene Nachrichten oder kleine Botschaften, die sie gerne hinterlassen - eine Praktik, wie sie offenbar vor allem bei Bauarbeitern nicht unüblich ist. "Ich schreibe immer meinen Namen und das Datum auf das Gerüst", teilt einer. Und ein Dachdecker schreibt: "Ich nagel immer einen Penny unter jedes Dach." Viele zeigen sich fasziniert davon, wie alt die Botschaft ist - doch bemerken auch, dass die Autorin nach 48 Jahren noch leben könne.

Und die Aufrufe, die Dame zu finden, hatten Erfolg: Via Facebook wurde Stephanie Herron, die mittlerweile Stephanie Poit heißt und 61 Jahre alt ist, ausfindig gemacht. Wie sie der Lokalzeitung Journal Star erzählt, lebt sie mittlerweile glücklich in New York, ist verheiratet und hat fünf Kinder.

Warum? Einfach so!

Auf die Frage nach dem Warum antwortete sie lachend: "Wissen Sie noch, warum Sie mit 14 irgendwas gemacht haben?" Zeitkapseln seien damals ein großer Trend gewesen, und sie habe sich dem bei der Renovierung des Hauses spontan angeschlossen. "Dann bin ich aufs College nach New York gegangen und habe es komplett vergessen."

Dass ihre Nachricht nun viral gegangen ist, überrasche sie sehr. "Ich kann kaum glauben, wie sehr das die Leute berührt hat. Ich bekomme jetzt Nachrichten von Menschen, die sich an mich als Kind in Green Valley erinnern können." Auch einige Münzen habe sie im Haus versteckt, die ebenfalls von den Bauarbeitern gefunden wurden, ebenso wie ein Spielzeugauto. Letzteres kann sich Poit allerdings nicht erklären, da sie und ihre Schwestern solche nicht gehabt hätten. Allem Anschein nach haben noch weitere Kinder sich in den Wänden des Hauses verewigt.

Und diese Tradition soll fortgeführt werden: Der neue Besitzer des Hauses plane, den Zettel in einem Schaukasten aufzustellen, wie Mohn der Zeitung sagte. Sowohl er selbst als auch der aktuelle Besitzer wollten zudem neue Notizen in den Wänden hinterlassen - womöglich wird es in 50 Jahren die nächste Überraschung geben.

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