Touristin geht mit beunruhigender Entdeckung am Strand in China viral

Unterschiedliche Reaktionen auf TikTok

In Chinas Provinz Hainan gibt es schöne Sandstrände, doch was sich dort befindet, sorgt auf TikTok gerade für Diskussionen. (Symbolbild: VCG/VCG via Getty Images)
In Chinas Provinz Hainan gibt es schöne Sandstrände, doch was sich dort befindet, sorgt auf TikTok gerade für Diskussionen. (Symbolbild: VCG/VCG via Getty Images)

Die 22-jährige Französin Louise, die aufgrund ihres Studiums an einer Wirtschaftshochschule nahe Shanghai in China lebt, wirkt aufgrund ihrer Erfahrungen in dem Land lediglich ein wenig resigniert, doch auf TikTok sorgt eines ihrer Videos für Staunen – und auch Entsetzen. In dem viralen Clip zeigt sie sich an einem breiten Sandstrand in der südlichen Provinz Hainan und schwenkt schließlich zur Seite, um zu zeigen, was den gesamten Strand säumt: große Masten mit Überwachungskameras.

"Du bist im China am Strand, und natürlich sind dort alle 50 Meter Kameras", schreibt Louise zu dem Video auf TikTok und zeigt eine weitere Sicherheitsmaßnahme: ein Rettungsschwimmer, der in einem Strandbuggy den augenscheinlich wenig besuchten Strand patrouilliert.

Geteilte Meinungen in den Kommentaren

In der Beschreibung erklärt Louise, dass diese Maßnahmen Strandbesucher daran hindern sollen, im Meer zu schwimmen. Doch ungeachtet des Grundes herrscht in den Tausenden Kommentaren teilweise blankes Entsetzen über die Überwachungsmaßnahmen. "Das ist ein dystopischer Albtraum", heißt es dort. "Jede Bewegung wird überwacht." Mehrere verwiesen mit der schlichten Erwähnung von "Big Brother" auf George Orwells Roman über einen totalitären Überwachungsstaat. Ein deutscher Nutzer schrieb: "Niemals setze ich einen Fuß in dieses Land."

Andere hingegen äußerten sich gelassen und sogar positiv über die Maßnahmen. "Ich sehe lieber Sicherheitskameras als Frauen, die beim Joggen am Strand sexuell missbraucht werden", heißt es auf der anderen Seite. Ein weiterer Nutzer stimmte zu: "Also ich würde mich da sicher fühlen." Ein anderer reagierte sarkastisch auf die Gegenseite: "Wow, die wollen verhindern, dass Menschen ertrinken, wie überaus dystopisch."

Auch Louise selbst, die ihren Nachnamen nicht verraten wollte, zeigte sich im Gespräch mit Newsweek nicht uneingeschränkt kritisch über die Überwachungsmaßnahmen. Sie sei zunächst "überrascht" über die zahlreichen Kameras an dem Strand gewesen, den sie zusammen mit Freunden besucht hatte. "Aber ich möchte betonen, dass ich mich nicht beschweren will. China ist ein strenges und stark überwachtes Land, aber dies bringt auch Sicherheit in dieses Land, das ich sehr schätze."

China will seinen Überwachungsstaat noch ausbauen

Etwas differenzierter sehen dies westliche Experten und Medien. So spricht das Wall Street Journal von den "zwei Gesichtern" von Chinas Überwachungsstaat, der auf der einen Seite tatsächlich Sicherheit und Komfort für die Bürger bieten würde, auf der anderen allerdings auch ein waches Auge auf diejenigen hat, die gegen den totalitären Staat in jeglicher Form rebellieren könnten.

Wie The Economist vor wenigen Monaten berichtete, will China seine großflächige Überwachung sogar noch ausbauen. In einer Region habe die Regierung es sich zum Ziel gemacht, schon bald "keine blinden Flecke" mehr zu haben, in denen sich Verbrecher – oder auch aufmüpfige Bürger – verstecken könnten. Das Volk, so das Magazin, würde sich dagegen mit Verweis auf die Sicherheit nicht wehren.