Traumgehalt, viel Urlaub – trotzdem findet Arzt keinen Nachfolger

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Ganze 240.000 Euro Jahresgehalt und unfassbare drei Monate Urlaub: Klingt eigentlich sehr verlockend, was ein Arzt in Neuseeland seinem neuen Mitarbeiter anbietet. Doch bisher sucht er trotzdem vergeblich nach Bewerbern für eine Assistenzarzt-Stelle – und zwar seit zwei Jahren, wie die Zeitung „New Zealand Herald“ berichtet.

Offensichtlich schrecken die jungen Mediziner die „Begleitumstände“ der Stelle ab. Denn die Praxis des Allgemeinmediziners Dr. Alan Kenny liegt sehr weit ab vom Schuss im Norden Neuseelands. Und dort ist, gelinde gesagt, wenig los. Er habe, sagt Kenny dem New Zealand Herald, bereits vier auf die Vermittlung von Medizinern spezialisierte Firmen mit der Suche nach einem Kandidaten beauftragt. Doch seit zwei Jahren ohne Erfolg. Jetzt versucht er es über weitere Stellenbörsen im Internet, mit zunehmender Verzweiflung: Er und seine Kollegen könnten die Arbeitsbelastung nicht mehr alleine stemmen.

Bewerbungen bleiben aus

Seit vier Monaten habe er keine Bewerbung mehr bekommen. Viele junge Ärzte würden, glaubt Kenny, in einem Job als Landarzt eine berufliche Sackgasse sehen. Da hilft es offenbar auch nicht, dass der Arzt dem Bewerber neben dem dicken Gehalt arbeitsfreie Wochenenden und keinerlei Nachtarbeit in Aussicht stellt. Und nicht zuletzt die mögliche Übernahme der Praxis, wenn der Arzt in Rente geht. Die meisten Medizinstudenten kämen aus Auckland und wollten auch dort bleiben, sagt Kenny dem New Zealand Herald. Daher sei es so schwer, einen Nachfolger zu finden. „Ich musste letztes Jahr einen Urlaub absagen, weil ich keine Vertretung gefunden habe“, so der Arzt im Interview. „Und dieses Jahr werde ich vermutlich ebenfalls meinen Urlaub streichen müssen. Und das ist wirklich hart für mich.“

Ärzte lassen sich nicht locken

Dr. Alan Kenny, der gebürtig aus Großbritannien stammt, arbeitet selbst seit 30 Jahren in der kleinen Stadt, und die Nachfrage der Patienten sei riesig: 6000 seien aktuell in seiner Kartei. Zu viel für den Arzt. „Ich liebe meinen Job und ich möchte ihn behalten, aber bei dem Versuch, weitere Ärzte zu locken, renne ich gegen Wände.“ Vielleicht hilft ja jetzt die mediale Aufmerksamkeit dabei, auch junge Ärzte aus dem Ausland auf das Angebot aufmerksam zu machen.

Bild: Thinkstock

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