UN: So viele schwere Menschenrechtsverstöße gegen Kinder wie noch nie

Die Vereinten Nationen haben erneut darauf hingewiesen, dass Kinder in jedem bewaffneten Konflikt als Erste leiden. In ihrem Jahresbericht haben sie mit mehr als 27.000 die bisher höchste Zahl schwerer Menschenrechtsverstöße festgestellt. Zu den wichtigsten neuen Problemgebieten gehören Haiti, Niger, Äthiopien und die Ukraine. Die höchste Zahl wurde jedoch in lang anhaltenden Konflikten festgestellt, darunter in der Demokratischen Republik Kongo und in Somalia.

Der Bericht stand im Mittelpunkt einer Debatte im UN-Sicherheitsrat.

Virginia Gamba, Sonderbeauftragte für Kinder in bewaffneten Konflikten, betonte: "1.165 Kinder, fast alle von ihnen Mädchen, wurden vergewaltigt, gruppenvergewaltigt, in die Ehe oder sexuelle Sklaverei gezwungen oder sexuell missbraucht. Einige Fälle waren so schwerwiegend, dass sie zum Tod der Opfer führten. Die an diesen Kindern begangenen Verbrechen sind entsetzlich. Im Jahr 2022 haben die Vereinten Nationen 3.931 Vorfälle registriert, in denen Kindern humanitäre Hilfe verweigert wurde."

Omar Abdi, stellvertretender UNICEF-Direktor für Programme, sagte: "Kinder leiden und sterben aufgrund von Grausamkeit und Gleichgültigkeit gegenüber ihrer Notlage. Weil einige Politiker und Konfliktparteien das Prinzip der Menschlichkeit in Zeiten des Konflikts einfach nicht beachten."

In dem Bericht wird Russland wegen seiner kinderfeindlichen Handlungen während des Kriegs in der Ukraine auf die schwarze Liste gesetzt. Es ist das erste Mal, dass ein ständiges Mitglied des UN-Sicherheitsrates in dem Bericht auf die schwarze Liste gesetzt wird.