Unwetter im Wallis: Zermatt von der Außenwelt abgeschnitten

Unwetter im Wallis: Zermatt von der Außenwelt abgeschnitten

Anhaltende Regenfälle, schmelzender Schnee und durchnässter Boden haben im Schweizer Kanton Wallis zu erheblichen Überschwemmungen geführt.

Das beliebte Touristenziel Zermatt in der Nähe des berühmten Matterhorns war am Freitag schwer betroffen, die Vispa trat über die Ufer, das Bergdorf wurde von der Außenwelt abgeschnitten.

Die Matterhorn-Gotthard-Bahn stellte ihren Betrieb ein, so dass Zermatt seit Freitagmittag nicht mehr erreichbar ist. Zwischen Visp und Täsch verkehren Ersatzbusse, um gestrandete Passagiere aufzunehmen. Inzwischen hat sich die Lage beruhigt, Aufräumarbeiten haben begonnen.

Hohe Alarmstufe von Behörden ausgerufen

Die Behörden im Wallis machen sich große Sorgen, dass die Rhone und ihre Nebenflüsse über die Ufer treten könnten.

Der Wasserstand der Rhone ist seit dem Morgen hoch und wird voraussichtlich am späten Abend seinen Höchststand erreichen, wodurch die Gefahr weiterer Überschwemmungen und Erdrutsche besteht.

Der Kanton hat für das ganze Wallis die «besondere Lage» ausgerufen, was auf die Notwendigkeit einer verstärkten Überwachung und die Vorbereitung auf Notfallmaßnahmen hinweist.

Insgesamt wurden im Wallis rund 230 Personen evakuiert, davon rund 30 in Chippis bei Siders. Sie verbrachten die Nacht in der Turnhalle der Gemeinde, so der Bürgermeister.

Die Schweizer Bundesbehörden haben die Gefahrenstufe für Teile des Wallis auf die zweithöchste Stufe 4 erhöht.

Einschränkungen am Wochenende

Einwohnern und Besuchern wird "empfohlen", Wasserläufe zu meiden, nicht auf Brücken zu parken und sich in der Nähe der betroffenen Gebiete nur eingeschränkt zu bewegen. Aus Sicherheitsgründen wird davon abgeraten, die Unwetterereignisse zu filmen oder zu fotografieren.

Die Ufer der Rhone und ihrer Nebenflüsse sind dieses Wochenende wegen der Hochwassergefahr für die Öffentlichkeit gesperrt.

Es wird erwartet, dass der Wasserstand des Flusses weiter ansteigt, bis er später am Freitag seinen Höchststand erreicht.

Auch im Kanton Graubünden gab es heftige Gewitter mit Starkregen, die zu Hochwasser und Erdrutschen führten. Im Misoxtal werden vier Personen vermisst.