Verwaistes Lamm hält sich für Hund

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Liebevoll zieht ein Jäger mit dem Fläschchen ein kleines Lamm auf. Unterstützt wird er von seinen zwei Hunden. Das Schäfchen gehört bereits zum Rudel. Was ihm nun noch fehlt, ist ein Name.

Das kleine Schäfchen tollt mit zwei großen Hunden über die Wiese. Sein Zuhause ist das Hotel Weilerhof in Horrem. Das Neugeborene lebt seit Gründonnerstag hier.

Erst vor einem Monat wurde das Lamm geboren, wo seine Eltern sind, das weiß keiner. Die Dormagener Feuerwehr hatte das erst zwei Tage alte Tierkind im Naturschutzgebiet Grind gefunden, noch mit Nabelschnur am Bäuchlein. Von einem Besitzer gab es keine Spur. Keinem Schäfer in der Umgebung gehörte es. Als Jäger war es für Hartmut Aschenbruck Ehrensache, sich um das Lämmchen zu kümmern und Ersatzpapa zu spielen.

Aschenbruck zieht das kleine Waisenkind seitdem mit dem Fläschchen auf. Er füttert seinen kleine Schützling mit Ziegenmilch, immerhin sechs Mal am Tag. “Ich habe schon überall in den Supermärkten die Vorräte aufgekauft”, erzählt er schmunzelnd. Unterstützung bei der liebevollen Pflege bekommt Aschenbruck von mehreren Hunden, die das kleine Schaf als neues Familienmitglied in ihr Rudel aufgenommen haben. “Normalerweise würden sie das Lamm nicht als gleichgestellt akzeptieren”, sagte er gegenüber der Neuß-Grevenbroicher-Zeitung.

Doch tatsächlich haben die beiden Labradoren Ben und Lilli das tapsige Wollknäuel ganz schnell ins Hundeherz geschlossen und erkennen es als neuen Freund an. Wenn sie sich spielerisch jagen, glaubt Aschenbruck: "Es denkt, es sei ein Hund.”

Wölkchen, Flöcken oder Lucky: Namenssuche läuft bis 1. Mai

An Ostern fuhr das kleine Lamm sogar mit in den Campingurlaub, begleitet auch von den Hunden. Gut eingepackt in Babywindeln lebte das Schäfchen zeitweise im Wohnzimmer der Familie. In einigen Wochen, wenn es ein wenig größer ist, soll das Schäfchen jedoch eine neue Heimat in einer Schafherde finden.

Leser scherzen über das Lämmchen, das sich als Hund fühlt – und manch einer kann sich damit offenbar identifizieren: „Das denke ich auch manchmal. Ich wedel mit dem Schwanz, belle ab und an, kann gut riechen, lasse mich gerne streicheln und bin total verfressen…“

Nur eines fehlt dem verwaisten Lamm noch, ein passender Name. Bis 1. Mai sammeln die Besitzer über ihre Facebook-Seite Vorschläge: Die ersten Ideen sind originell und reichen von Lambi, in Anlehnung an das kleine Disney-Rehkitz, über Shaun das Schaf, Wölkchen, Flöcken hin zu eher ungewöhnlichen Schafs-Namen wie Ulfred oder Gerald - bis hin zu Lucky: „Denn es hatte sehr viel Glück.“

Foto: Hotel Weilerhof/Facebook

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