Putin-Vertrauter Orbán in Kiew: Erster Besuch seit dem russischen Angriffskrieg in der Ukraine

Putin-Vertrauter Orbán in Kiew: Erster Besuch seit dem russischen Angriffskrieg in der Ukraine

Es ist die erste Reise von Ungarns Ministerpräsident in die Ukraine seit dem Beginn von Russlands Angriffskrieg. Der als kremlfreundlich geltende Viktor Orban hat in Kiew mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj über mögliche Friedenslösungen gesprochen.

Selenskyj erklärte nach den Gesprächen, er habe mit "Herrn Ministerpräsidenten Orban" die nachbarschaftlichen Beziehungen, den Handel und grenzüberschreitende Zusammenarbeit beraten.

Einig waren sich die beiden Nachbarn aber nicht wirklich. Die Friedenslösung, die der Ungar vorschlägt, entspricht nicht den Vorstellungen der Ukraine.

Orban gilt als Putin-Vertrauter und war gegen EU-Hilfen für die Ukraine

Viktor Orban ist innerhalb der EU einer der schärfsten Kritiker der finanziellen und militärischen Hilfen für die Ukraine. Bei einem EU-Gipfel wurde extra über die Hilfen abgestimmt, als Orban den Saal verlassen hatte. Auch in der NATO hat der ungarische Ministerpräsident oft eine andere Ansicht als die anderen Staaten.

Der Rechtspopulist gilt als ein Verbündeter des russischen Staatschefs Wladimir Putin und als ein Widersacher des ukrainischen Präsidenten.

Mehrfach hatte Orban Kiew beschuldigt, die ungarische Minderheit in der Ukraine zu diskriminieren.

Seit dem ersten Juli hat Ungarn die rotierende EU-Ratspräsidentschaft inne. Die Regierung in Budapest hat den Slogan MAKE EUROPE GREAT AGAIN ausgegeben, sich aber gegen Kritik verteidigt. Ungarische Regierungsvertreter versicherten, ihr Land werde die EU als "ehrlicher Vermittler" vertreten.