„Ein Wunder“ - Männliche Regenbogenboa bringt auf einmal 14 Schlangenbabys zur Welt

Eine Regenbogenboa brachte überraschend 14 Schlangenbabys zur Welt (Symbolbild)<span class="copyright">Felix Kästle/dpa</span>
Eine Regenbogenboa brachte überraschend 14 Schlangenbabys zur Welt (Symbolbild)Felix Kästle/dpa

Eine brasilianische Regenbogenboa hat überraschend 14 Schlangenbabys zur Welt gebracht. Sie galt als männlich und hatte seit neun Jahren keinen Kontakt zu anderen Schlangen.

Eine brasilianische Regenbogenboa namens Ronaldo sorgt in Großbritannien für Aufsehen. Wie „The Guardian“ berichtet, hat die Schlange, die seit neun Jahren keinen Kontakt zu anderen Schlangen hatte und von einem Tierarzt eigentlich als Männchen identifiziert wurde, auf unerklärliche Weise 14 Baby-Schlangen zur Welt gebracht.

Mitarbeiter des Portsmouth College, wo Ronaldo lebt, bezeichneten die Geburt als „Wunder“, doch aus wissenschaftlicher Sicht ist die wahrscheinlichste Erklärung Parthenogenese - eine Form der Jungfernzeugung, bei der Embryonen ohne Befruchtung entstehen.

 

„Schlagenbabys sind Klone ihrer Mutter“

Pete Quinlan, ein Reptilienspezialist, der seit 50 Jahren Schlangen züchtet, war ebenfalls überrascht. „Die Babys sind im Wesentlichen Klone ihrer Mutter, auch wenn sich ihre Markierungen leicht unterscheiden“, sagte er dem „Guardian“.

Ronaldo war ein beliebter Bewohner des Colleges und wurde vor neun Jahren von der Tierschutzorganisation RSPCA an Quinlan vermittelt.

Nach der unerwarteten Geburt sind Quinlan und sein Team nun damit beschäftigt, das Geschlecht der Babyschlangen zu bestimmen und neue Terrarien für sie einzurichten. Sobald die Schlangen ausreichend gereift sind, werden sie in ein neues Zuhause gebracht.

So funktioniert Parthenogenese

Parthenogenese ist ein Prozess der asexuellen Fortpflanzung, bei dem ein Individuum Nachkommen erzeugen kann, ohne dass männliche Gameten (Spermien) zur Befruchtung beitragen. Bei der Parthenogenese entwickeln sich Eizellen zu einem neuen Organismus, ohne dass eine Befruchtung stattfindet.

Dieses Phänomen kommt bei einigen Pflanzen, vielen Invertebraten (wie bestimmten Arten von Insekten, Spinnentieren und Würmern) und einigen Wirbeltieren (wie gewissen Eidechsen, Schlangen und Fischen) vor. Bei Tieren kann die Parthenogenese auf verschiedene Weise ablaufen und unterschiedliche genetische Mechanismen beinhalten, wie zum Beispiel die automiktische Parthenogenese, bei der die Eizelle ihre eigene DNA verdoppelt, um die fehlenden väterlichen Chromosomen zu ersetzen.