Berg-Karabach: Erdoğan springt Aserbaidschan zur Seite

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan schaltet sich in den Berg-Karabach-Konflikt ein. Bei einem Treffen mit seinem aserbaidschanischen Amtskollegen Ilham Alijew sagte Erdoğan, Armenien solle die von Aserbaidschan zwecks Friedensschluss ausgestreckte Hand ergreifen.

Der türkische Präsident war nach Nachitschewan, Hauptstadt der gleichnamigen aserbaidschanischen Exklave, gereist. Alijew richtete sich an die überwiegend armenischstämmige Bevölkerung in Berg-Karabach.

„Die Menschen, die im Gebiet Karabach leben, sind, ungeachtet ihrer Volkszugehörigkeit, Staatsangehörige Aserbaidschans. Für ihre Sicherheit und Rechte bürgt der aserbaidschanische Staat", so Alijew.

Alijew und Erdoğan setzten in Nachitschewan symbolisch die Bauarbeiten für eine Gasfernleitung in Gang, die über 85 Kilometer zwischen dem türkischen Iğdır und der aserbaidschanischen Exklave verlaufen soll.

Die Türkei ist ein enger Verbündeter Aserbaidschans. Laut Nachrichtenagentur Anadolu sagte Erdoğan: „Ich gratuliere der siegreichen aserbaidschanischen Armee aufrichtig zu ihrer geschichtsträchtigen Leistung und ihrem humanitären Verhalten gegenüber der Zivilbevölkerung."

Die aserbaidschanische Armee hatte vergangene Woche Stellungen in der dort gelegenen, international nicht anerkannten „Republik Arzach" angegriffen und den Widerstand schnell gebrochen. Völkerrechtlich gehört das Gebiet zu Aserbaidschan, wird aber von einer mehrheitlich armenischen Bevölkerung bewohnt. Mehr als 6500 Menschen sind nach Armenien geflohen.