Bolivianer überlebt 30 Tage allein im Amazonas-Dschungel

Ein Bolivianischer Mann verlief sich vor einem Monat im Amazonas. Nach seiner Rettung erzählte er, wie er es schaffte, im Dschungel zu überleben.

Endloses grün: Wer sich im Amazonas-Regenwald verläuft, hat kaum eine Chance, alleine wieder heraus zu finden. (Bild: Getty)
Endloses grün: Wer sich im Amazonas-Regenwald verläuft, hat kaum eine Chance, alleine wieder heraus zu finden. (Bild: Getty)

Am 25. Januar war Jhonatan Acosta mit einer Gruppe von Freunden zum Jagen in den Amazonas-Urwald aufgebrochen. Doch auf der Wanderung durch den bolivianischen Dschungel verlor er seine Freunde aus den Augen. Was folgte, war ein 30-tägiger Überlebenskampf.

Um Regen gebetet

Als er sich verlief habe es stark geregnet, berichtet Acosta dem Fernsehsender "Unitel TV" nach seiner Rettung. Zunächst habe er so Regenwasser in seinen Gummistiefeln auffangen können, um es zu trinken. "Es half sehr, dass ich viel über Survival Techniken wusste. Ich musste Insekten essen, meinen eigenen Urin trinken und Würmer essen." Er habe Gott um Regen gebeten. "Hätte es nicht geregnet, hätte ich nicht überlebt", so Acosta.

Im Urwald wurde der 30-Jährige auch von wilden Tieren attackiert. Seine Schwester Miladde Acost erzählte "Unitel TV", ihr Bruder sei von einem Wildschwein angegriffen worden. "Das ist ein sehr wildes und gefährliches Tier." Auch einen Jaguar habe er in der Nähe bemerkt, der ihn allerdings dann nicht attackiert habe.

30 Tage ausgehungert im Urwald

Insgesamt irrte Acosta etwa 40 Kilometer durch den Dschungel auf der Suche nach Spuren von Zivilisation. Dabei stellte er fest, dass er im Kreis lief. In den 30 Tagen im Urwald zog er sich einen Bänderriss im Knöchel zu und verlor etwa 17 Kilogramm. Abgemagert und von Insekten zerbissen fand ihn schließlich ein Rettungsteam, dass sich auf die Suche nach dem verschollenen Jäger gemacht hatte. "Ich bin einfach nur glücklich und dankbar", sagte Acosta dem Fernsehsender.

Sollten sich seine Angaben bestätigen, würde der Bolivianer zu den Menschen zählen, die am längsten im Amazonasgebiet alleine überlebten. Im Jahr 2021 überlebte der brasilianische Pilot Antonio Sena 38 Tage im Regenwald, nachdem sein Flugzeug abgestürzt war. Der Fall des Israelis Yossi Ghinsberg, der 1981 drei Wochen im Amazonas überlebte, wurde sogar unter dem Titel "Jungle" mit Daniel Radcliffe verfilmt.