Bundesregierung erlaubt Einsatz deutscher Waffen gegen Ziele in Russland

Bundesregierung erlaubt Einsatz deutscher Waffen gegen Ziele in Russland

Deutschland hat der Ukraine die Erlaubnis erteilt, gelieferte deutsche Waffen gegen russische Ziele einzusetzen. Ein Regierungssprecher erklärte, dies geschehe im Einklang mit dem Völkerrecht, berichtete die Tagesschau.

Deutschland kündigt 500-Millionen-Hilfspaket an

Der deutsche Verteidigungsminister Boris Pistorius hat ein weiteres militärisches Hilfspaket im Wert von 500 Millionen Euro für die Ukraine angekündigt. Die Ankündigung machte er während seines Besuchs in der südukrainischen Hafenstadt Odessa.

Der ukrainische Verteidigungsminister schrieb in einem Beitrag auf X: "Boris Pistorius kündigte das Hilfspaket aus Deutschland an, das Raketen für das Luftabwehrsystem IRIS-T, Artilleriesysteme, Ersatzteile für Leopard-Panzer, unbemannte Luftfahrtsysteme und Scharfschützengewehre umfasst. Ich begrüße diese Initiative und den Aufruf Deutschlands an alle unsere Partner, die ukrainische Luftverteidigung zu stärken. Unsere Priorität sind mehr Luftabwehrsysteme, Raketen und Ersatzteile, um den russischen Terror zu stoppen."

Verletzte und Tote nach erneutem Angriff auf Charkiw gemeldet

Russland hat seine Angriffe auf die Region und die Stadt Charkiw seit seiner Offensive Anfang des Monats intensiviert. Bei einem erneutem russischen Raketenangriff auf Charkiw wurden bislang vier Tote gemeldet und 25 weitere Verletzte, berichtete der Gouverneur der Region Oleh Syniehubow in einem Beitrag auf Telegram.

Ein weiterer Angriff auf Charkiw hat ein Brand in einem Wohnhaus ausgelöst. Dem Bürgermeister Ihor Terekhov zufolge könnten sich noch mindestens fünf Menschen unter den Trümmern befinden.

Syniehubow zufolge ist eine S-300-Rakete in ein Wohngebiet eingeschlagen. 25 Verletzte seien derzeit gemeldet, berichtete er auf Telegram. Er gab zudem an, dass Russland erneut einen sogenannten Doppelschlag-Angriff verübt habe.

Der Begriff bezeichnet die Praxis, nach einem Angriff einen zweiten Angriff durchzuführen, um Rettungskräfte und medizinisches Personal zu treffen.

Feuerwehrleute löschen ein Feuer in einem Wohnhaus, das bei einem russischen Raketenangriff in Charkiw, Ukraine, beschädigt wurde, Freitag, 31. Mai 2024.
Feuerwehrleute löschen ein Feuer in einem Wohnhaus, das bei einem russischen Raketenangriff in Charkiw, Ukraine, beschädigt wurde, Freitag, 31. Mai 2024. - Andrii Marienko/Copyright 2024 The AP. All rights reserved

USA gibt "grünes Licht" für den Einsatz amerikanischer Waffen gegen Ziele in Russland

Politico zufolge hat US-Präsident Joe Biden der Ukraine die Erlaubnis erteilt, russisches Territorium mit amerikanischen Waffen anzugreifen. Allerdings hat er deren Einsatz eingeschränkt, sodass die Ukraine nur Ziele jenseits der Grenze in der Nähe von Charkiw treffen kann.

Regierungskreise bekräftigten jedoch, dass es weiterhin US-Politik ist, von der Ukraine zu verlangen, keine weitreichenden US-Waffen für Angriffe auf Ziele in Russland zu verwenden.

Ukrainischen Truppen weiterhin mit Munitionsmangel konfrontiert

Die ukrainischen Truppen an der Front sind angesichts einer erneuten russischen Offensive in der nördlichen Region Charkiw weiterhin mit Munitionsmangel konfrontiert.

Die Fähigkeit der Ukraine, Moskaus Streitkräfte aufzuhalten, wurde durch die lange Verzögerung der US-Militärhilfe und die unzureichende Rüstungsproduktion Westeuropas beeinträchtigt. Das hat die die Lieferung wichtiger Güter an die Front verlangsamt.

Der Berater des Leiters des ukrainischen Präsidialamtes Mykhailo Podolyak erklärte, dass die von den USA bereitgestellte Militärhilfe bereits an der Front angekommen sei, dass es jedoch "Wochen" dauern werde, bis die schrittweise Aufstockung der von den USA bereitgestellten Militärhilfe "kritische Mengen" erreiche, so das Institute for the Study of War (ISW) in einem Beitrag auf X.

Selenskyj: Vereinbarungen mit Partnerländern über Luftabwehr

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj sagte in seiner abendlichen Ansprache, dass neue Vereinbarungen mit Partnerländern über Luftabwehr und Drohnenproduktion in Aussicht stehen.

"Wir haben bereits einige Bestätigungen von führenden Politikern über die Verbesserung unserer Luftverteidigungsfähigkeiten, und der Schlüssel ist, sie vollständig umzusetzen und weitere relevante Vereinbarungen hinzuzufügen", sagte er.