Die Donau als Chance und Ausweichroute: 11. EUSDR-Forum in Košice

Das diesjährige, mittlerweile 11: Forum der "EU-Strategie für den Donauraum" (EUSDR) stand im Zeichen des Ukraine-Kriegs.

Im vergangenen Jahr war die Ukraine das erste Nicht-EU-Land, das turnusmäßig die Präsidentschaft der EUSDR übernahm. Doch aufgrund von Russlands Krieg in der Ukraine musste das diesjährige Forum im slowakischen Košice stattfinden.

"Dies ist die härteste Präsidentschaft, die die EUSDR je erlebt hat“, sagt Ihor Korhovji, stellvertretender ukrainischer Minister für Kommunikation und regionale Entwicklung. "Denn wir haben unsere Präsidentschaftsaufgaben aus den Luftschutzkellern heraus ausgeübt, während unsere Landsleute nur ein paar hundert Kilometer entfernt kämpften, und die friedlichen Städte unter dem Beschuss der russischen Raketen lagen."

Lernen, wie die EU arbeitet

Ab November übernimmt Slowenien die Präsidentschaft der EUSDR-Initiative. Diese zielt auf die Entwicklung der Zusammenarbeit in den Bereichen Mobilität, Umwelt und Energie im Donau-Becken.

Sloweniens Landeskoordinatorin, Petra Česen Čatar, sagte gegenüber Euronews, dass das Treffen der Strategie des Donauraums die Ukraine, Bosnien-Herzegowina, Moldawien, Serbien, und Montenegro näher an die EU heranführen möchte. "Jedes Land hat eine Stimme, und wir müssen uns auf einen Konsens einigen. Dies ist der Prozess, bei dem alle fünf Nicht-EU-Länder auf Augenhöhe mit den EU-Ländern arbeiten können. Ich denke, dass dies sehr wichtig ist, weil sie so erfahren können, wie die EU funktioniert und arbeitet."

Internationalster Fluss der Welt

Die Donau fließt durch 10 Länder. Das macht sie zum internationalsten Fluss der Welt. Das Einzugsgebiet der Donau umfasst weitere sieben Länder. Für diese Länder ist Kooperation von großem Interesse.

Eines der wichtigsten Ziele dieser Konferenz ist es, die Donau wieder zu einem Eckpfeiler der europäischen Ernährungssicherheit zu machen - ein Bedarf, der aus der Not geboren wurde. Denn als der Krieg in der Ukraine im Februar begann, schloss Russland die Schwarzmeerhäfen, und die Donau erwies sich als eine der Ausweichrouten für ukrainische Getreideexporte. Millionen Tonnen von Weizen wurden seitdem über den Fluss exportiert.