Drosten-Warnung - „Alle Fachleute besorgt“: Was passiert, wenn ein Mensch an Vogelgrippe erkrankt

Was passiert, wenn ein Mensch an Vogelgrippe erkrankt?<span class="copyright">Getty Images</span>
Was passiert, wenn ein Mensch an Vogelgrippe erkrankt?Getty Images

Die Vogelgrippe ist einer der Kandidaten, die eine neue Pandemie auslösen könnten. Das erklärte jetzt Top-Virologe Christian Drosten. Doch was passiert eigentlich, wenn sich ein Mensch mit dem Erreger H5N1 ansteckt?

Die nächste Pandemie kommt bestimmt. Ein Satz, den Fachleute seit Ende der Corona-Pandemie nahezu mantraartig vor sich hin sagen. Einer von ihnen ist Christian Drosten. Der Top-Virologe, der Deutschland durch die vergangen Jahre half. Jetzt hat er ein Buch geschrieben, in dem er die vergangene Pandemie aufarbeitet. Und in dem er über künftige, drohende Pandemien spricht. Im Interview, welches er anlässlich dessen dem Redaktionsnetzwerk Deutschland gab, nennt er zwei mögliche Kandidaten. Einmal das Mers-Virus, an dem er selbst forsche. Und dann noch das Vogelgrippeviurs: H5N1. Immer mehr Milchkühe stecken sich damit an. Unlängst starb ein Mann nach einer Infektion mit einem verwandten Subtypen, H5N2. Die EU bestellte hunderttausende Impfdosen dagegen.

„So etwas hat es vorher noch nicht gegeben“, ordnet Drosten die Ausbrüche bei Säugetieren ein. „Alle Fachleute sind besorgt.“ Wie es weitergeht, wisse man nicht so recht. Es fehle an Daten.

So äußert sich eine Erkrankung mit der Vogelgrippe beim Menschen

Aber was passiert eigentlich, wenn sich ein Mensch mit Vogelgrippe ansteckt? Von der Ansteckung bis zu den ersten Symptomen vergehen in der Regel fünf Tage, erklärt das Robert-Koch-Institut (RKI) . Als typische Symptome nennt es:

  • Fieber

  • Husten

  • Atemnot

  • Übelkeit

  • Erbrechen und

  • Durchfall.

Daneben können weitere klassische Grippe-Symptome auftreten, etwa Hals-, Kopf- und Muskelschmerzen.

Die Rezeptoren, an die der Erreger im menschlichen Körper anheften kann, befinden sich in den unteren Atemwegen. Demnach sind diese meist betroffen. Die Sterblichkeit liegt laut RKI je nach Virustyp bei 20 bis 60 Prozent – und ist damit „relativ hoch“.

Es ist demnach extrem wichtig, das Virus möglichst frühzeitig, innerhalb der ersten 48 Stunden zu behandeln. Wie auch bei der „normalen Grippe“ greifen Ärzte zu antiviralen Medikamenten.

Wie sich Menschen schützen

Noch besser wäre es natürlich, eine Infektion zu verhindern. Dafür gibt es verschiedene Möglichkeiten. Einmal über die Impfung. Die EU bestellte jetzt 665.000 Impfdosen gegen die Übertragung der Vogelgrippe von Tieren auf Menschen. Der Impfstoff ist für diejenigen bestimmt, deren Risiko für Kontakte mit Vogelgrippe besonders hoch ist, das sind etwa Mitarbeitende von Geflügelfarmen oder Tierärztinnen und Tierärzte. „Ziel ist es, die Ausbreitung oder mögliche Ausbrüche der Vogelgrippe in Europa zu verhindern und die Bürger und ihre Lebensgrundlagen zu schützen“, so die EU-Kommission.Deutschland sicherte sich davon bislang keine.

Davon abgesehen sollten Sie keine kranken oder sterbenden Vögel oder Wildtiere anfassen. Gleiches gilt für den Kontakt zu solchen Tieren etwa auf großen Geflügelmärkten in Ländern wie China, Indonesien oder Ägypten.