Durchschnittliche Nettokaltmiete in Deutschland beträgt 7,28 Euro pro Quadratmeter

Die durchschnittliche Nettokaltmiete in Deutschland liegt bei 7,28 Euro pro Quadratmeter - in vielen Großstädten ist sie aber sehr viel höher. Die Zahl der Wohnungen in Deutschland von 2011 bis 2022 um 2,5 Millionen auf rund 43,1 Millionen. (Ina FASSBENDER)
Die durchschnittliche Nettokaltmiete in Deutschland liegt bei 7,28 Euro pro Quadratmeter - in vielen Großstädten ist sie aber sehr viel höher. Die Zahl der Wohnungen in Deutschland von 2011 bis 2022 um 2,5 Millionen auf rund 43,1 Millionen. (Ina FASSBENDER)

Die durchschnittliche Nettokaltmiete in Deutschland liegt bei 7,28 Euro pro Quadratmeter - in vielen Großstädten ist sie aber sehr viel höher. Nach den am Dienstag vom Statistischen Bundesamt veröffentlichten Ergebnissen des Zensus 2022 stieg die Zahl der Wohnungen in Deutschland von 2011 bis 2022 um 2,5 Millionen auf rund 43,1 Millionen. Auch die durchschnittliche Wohnungsgröße nahm weiter zu - auf 94 Quadratmeter.

In der Gebäude- und Wohnungszählung 2022 hatten alle Eigentümerinnen und Eigentümer von vermieteten Wohnungen die Nettokaltmiete angegeben - der Zensus mache so sämtliche Mietverhältnisse in Deutschland vergleichbar, auch solche, die schon sehr lange bestehen, betonte das Statistikamt. Mietspiegel bilden dagegen in der Regel nur die Vermietungen der zurückliegenden Jahre ab und liegen auch nicht für alle Gemeinden vor.

In Sachsen-Anhalt sind die Wohnungen laut Zensus im Schnitt mit 5,38 Euro pro Quadratmeter am günstigsten - in Hamburg sind sie mit 9,16 Euro am höchsten. Bei den Großstädten liegt München mit 12,89 Euro ganz vorn, gefolgt von Frankfurt am Main, Stuttgart und Heidelberg. Berlin liegt mit 7,67 Euro "eher im Mittelfeld". Die günstigste Großstadt im Westen ist Hagen mit 5,39 Euro Durchschnittskaltmiete, in ganz Deutschland ist es Chemnitz.

Der Deutsche Mieterbund sprach angesichts der Zahlen insgesamt von einem "gewaltigen Mietenproblem". Vor allem in den Großstädten seien es "erschreckende Zahlen, die nur eine Konsequenz nach sich ziehen können", erklärte Verbandspräsident Lukas Siebenkotten: "Wir brauchen dringend Begrenzungen der Mieterhöhungsmöglichkeiten." Nötig sei zudem eine "echte Wohnungsbauoffensive, begleitet von ambitionierten Mietrechtsreformen".

Der Bundesverband deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen (GdW) verwies vor allem auf die beiden vergangenen Jahre nach dem Stichtag der Erhebung und die Zuwanderung aus der Ukraine. Seit Kriegsbeginn Ende Februar 2022 bis Ende Januar dieses Jahres habe sich die Zahl der aus der Ukraine nach Deutschland geflüchteten Menschen versiebenfacht. Daher und wegen der demografischen Entwicklung brauche Deutschland "deutlich mehr bezahlbaren Wohnraum".

Immer weniger Menschen fänden überhaupt eine Wohnung - "geschweige denn eine bezahlbare", kritisierte der Verband. Wenn die im Land benötigten Fachkräfte keine Wohnung fänden, "ist auch der Wirtschaftsstandort Deutschland in Gefahr".

Das Statistische Bundesamt gab auch Zahlen zu den Energieträgern bekannt: Die allermeisten Wohnungen hierzulande werden mit Gas oder Öl beheizt, der Anteil beträgt 75 Prozent. Wärmepumpen sorgen nur in drei Prozent aller Wohnungen für Wärme - bislang. Denn im Neubau ab 2016 wird schon in jeder vierten Wohnung eine Wärmepumpe eingesetzt. Seit 2010 wächst der Anteil. Neue Wohnungen machen aber insgesamt nur einen geringen Teil des Bestands aus.

Gas ist in Neubauten immer noch ein wichtiger Energieträger, von den seit 2016 gebauten Wohnungen werden 39 Prozent mit Gas beheizt. Eine Ölheizung dagegen wird fast gar nicht mehr eingebaut - seit 2010 beträgt der Anteil weniger als zwei Prozent.

Bei der Gebäude- und Wohnungszählung hatten rund 23 Millionen Wohneigentümerinnen und Wohneigentümer Auskünfte zu ihren Immobilien erteilt, dazu rund 8000 Wohnungsunternehmen. Das Statistikamt fragte erstmals nach der Miete und der Heizenergie. Stichtag war der 15. Mai 2022.

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