Ehemalige Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg: "Dann hat mein Körper den Stecker gezogen"

Martina Voss-Tecklenburg (56) sorgte im vergangenen Jahr für Aufregung und Spekulationen, als die damalige Trainerin der Frauen-Fußballnationalelf hatte sich nach der enttäuschend verlaufenden Weltmeisterschaft krank gemeldet hatte.

"Ich war immer wieder krank"

Nun erzählte die ehemalige Sportlerin, wie es damals gesundheitlich um sie stand. "Ich habe die letzten Jahre viel kompensiert. Ich war immer wieder krank, schlief schlecht, hatte Migräneattacken", berichtete sie der 'Apotheken-Umschau'. Als ihr Team, welches zum Kreis der Favoriten zählte, dann schon in der Vorrunde ausschied, ging es richtig los. "Dann hat mein Körper den Stecker gezogen. Ich bin bald schon in die Reflexion gegangen, mit einem Psychologen und mit engsten Vertrauten." Noch einmal eine Mannschaft zu trainieren, steht jetzt erstmal nicht an, denn da müsste schon alles passen. Der Duisburgerin ist ihre Gesundheit nun wichtiger.

Martina Voss-Tecklenburg ist ein Fan von Jürgen Klopp

Nicht nur deshalb ist Martina Voss-Tecklenburg ein Fan von ihrem Kollegen Jürgen Klopp (57). Dieser hatte seinen Job in Liverpool vorzeitig aufgehört, weil er nicht mehr die nötige Energie hatte. "Solche Vorbilder brauchen wir", schwärmte die Trainerin. "Es wäre wichtig, dass sich Trainerinnen und Trainer öfter Auszeiten gönnen. Diese Arbeit geht nur temporär. Aber viele haben Angst, weg vom Fenster zu sein. Und doch beziehen mehr und mehr Stellung zu psychischer Gesundheit."

Sie selbst hatte es nach der WM nicht gemacht und somit für Verwirrung gesorgt. Niemand wusste so wirklich, was ihr fehlte, nur dass sie krankgeschrieben war. Nach der Krankschreibung nahm sie sich Urlaub und absolvierte einen öffentlichen Vortrag, was in der Öffentlichkeit nicht gut ankam, da einige ihr dann die Krankheit nicht mehr glaubten. Es folgte die Auflösung ihres Vertrages im November. "Ich habe dann die öffentlichen Auftritte gemacht. Im Nachhinein kann man sagen: Wie dumm - Fehler", gab sich Martina Voss-Tecklenburg nach ihrer Vertragsauflösung im ZDF selbstkritisch.

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