Ehrenamt mit Therapiehund - Uras ist weit mehr als „nur“ ein Streicheltier, für Menschen in Not bewirkt er kleine Wunder

Mehr als nur Streicheln, Uras hilft Patienten auf vielen Wegen.<span class="copyright">Thomas Herzing</span>
Mehr als nur Streicheln, Uras hilft Patienten auf vielen Wegen.Thomas Herzing

In ohnehin herausfordernden Zeiten wird es immer wichtiger, sich für Menschen einzusetzen, die weniger Glück im Leben haben. Ich möchte Ihnen meinen Therapiehund Uras vorstellen, mit dem ich genau das für Patienten mache. Wie auch Sie ehrenamtlich helfen können.

Ehrenamtliches Engagement kann einen entscheidenden Unterschied machen und einen positiven Beitrag für die Gesellschaft leisten. Das Motto: Frage nicht, was Dein Land für Dich tun kann – frage, was Du für Dein Land tun kannst. Eine Gesellschaft kann nur funktionieren, wenn man sich aktiv einbringt.

Gestatten, Sympathieträger Uras!

Ich freue mich sehr, dass mein Deutscher Schäferhund Uras seine Prüfung zum Therapiehund erfolgreich bestanden hat. Uras kann künftig als Therapiehund aktiv sein und seine beruhigende, heilsame Wirkung auf Menschen entfalten.

Die Idee zum Therapiehundeinsatz kam mir, als ein im Rollstuhl sitzender Senior und dessen Tochter auf meinen kleinen, flauschigen und tollpatschigen Welpen aufmerksam wurden. Nach Einwilligung saß Uras ruhig auf seinem Schoß, verhielt sich still und ließ sich bereitwillig knuddeln. Vater und Tochter hatten vor Rührung Tränen in den Augen und bedankten sich überschwänglich für dieses unerwartete Geschenk.

Es ist wissenschaftlich belegt, dass die Anwesenheit von Hunden unser Wohlbefinden steigert. Allein das Streicheln eines Hundes kann den Blutdruck normalisieren und dabei helfen, Stress, Ängste und Unsicherheiten abzubauen. Hunde unterstützen uns sogar dabei, uns in sozialen Interaktionen sicherer zu fühlen.

Uras urteilt nicht, damit macht er vielen Menschen Freude<span class="copyright">Thomas Herzing</span>
Uras urteilt nicht, damit macht er vielen Menschen FreudeThomas Herzing
Schäferhund Uras im Einsatz<span class="copyright">Thomas Herzing</span>
Schäferhund Uras im EinsatzThomas Herzing

 

Uras begeistert durch seine Größe und ausgestrahlte Ruhe. Dadurch ist er ein wirklicher Sympathieträger, dem es schnell gelingt, positive Beziehungen aufzubauen. Scherzhaft sage ich gerne: Für Uras aus einer Berner Zucht und mich als Bayer wäre Valium ein Aufputschmittel.

Ob bei meinen Geschäftsterminen in Seminarhotels, Klöstern oder privat beim Kanufahren oder Wandern, Uras ist überall mit dabei.

Für die Ausbildung zum Therapiehund müssen die Tiere wesensfest und mit verschiedenen Umweltreizen vertraut sein. Dies und ergänzende Eigenschaften werden in einer Eingangsprüfung überprüft. Freundliche Hunde aller Rassen und auch Mischlinge sind zur Ausbildung zugelassen, wenn sie den Eintrittstest bestehen und älter als 18 Monate sind. Weitere Informationen findet ihr beim Schweizerischen Schäferhundclub.

Die kompletten Ausbildungskosten trägt jeder Hundeführer selbst. Dazu kommen Fahrtkosten, Übernachtungen und eventueller Verdienstausfall sowie die Bereitschaft, seine Freizeit zu investieren. Die Motivation dahinter ist die Liebe zum Tier und der Wunsch, sich in der Gesellschaft zu engagieren und Menschen, die vom Leben weniger begünstigt sind, eine Freude zu bereiten.

Mehr als nur Streicheln, Uras hilft Patienten auf vielen Wegen.<span class="copyright">Thomas Herzing</span>
Mehr als nur Streicheln, Uras hilft Patienten auf vielen Wegen.Thomas Herzing

 

Ein besonderer Fokus liegt auf der tiergestützten Therapie, die unter anderem in folgenden Bereichen zum Einsatz kommt:

  • Besuchshund für Pflegeheime & Behindertenbetreuungseinrichtungen

  • Ergotherapie

  • Psychotherapie

Beispiel eines kleinen Uras-Wunders

Gerne möchte ich anhand eines persönlichen Beispiels die Wirkung und Einsatzmöglichkeiten näherbringen.

Wir wurden in einer psychiatrischen Klinik zu einem jungen Mann gerufen. Die Interaktion zwischen meinem Hund und dem Patienten erschien mir zunächst unspektakulär: Der Patient durfte Uras an einer zweiten Leine ein kleines Stück führen, und Uras setzte sich auf den Fuß des Mannes und lehnte sich an dessen Schienbein. Der Patient sagte: "Siehst du, Uras beschützt mich.“

Vom Therapeuten erfuhr ich anschließend, dass der Mann seit sechs Wochen in der Einrichtung war und bis dahin weder ein Gespräch geführt noch Augenkontakt hergestellt hatte. Während unseres Besuchs sprach er jedoch zu Uras und mir und suchte dabei sogar Augenkontakt. Diese Erfahrung hat mich tief bewegt und mir gezeigt, dass ich meinem Hund vertrauen kann und er genau das richtige Verhalten zeigt, um dem Patienten zu helfen.

Wie anstrengend Einsätze für die Tiere sind, erkannte ich, als Uras am Ende der Ausbildungswoche emotional erschöpft war und zwei volle Tage durchschlief.

Zusammenfassend: Ich bin sehr stolz, Uras an meiner Seite zu haben und freue mich auf viele weitere berührende und heilende Momente mit ihm.

Falls Interesse an einer Ausbildung zum Therapiehund besteht, könnt ihr im Internet die für euch passende Organisation finden. Wichtig ist es, dass die Eignungsfeststellung jährlich überprüft wird und ihr euch am besten etablierten Anbietern anvertraut.