Enttäuschung gegen Dänemark - Zweiter Grusel-Kick trotz Milliarden-Kader: Im TV entlarvt sich England-Star selbst

Frustrierte Engländer nach dem enttäuschenden 1:1 gegen Dänemark.<span class="copyright">AP</span>
Frustrierte Engländer nach dem enttäuschenden 1:1 gegen Dänemark.AP

England ist am zweiten Spieltag der Gruppenphase der Europameisterschaft nicht über ein 1:1 gegen Dänemark hinausgekommen. Die spektakulär besetzte Truppe von Gareth Southgate konnte dabei erneut nicht überzeugen - und kassierte dafür die doppelte Quittung.

Es gibt nicht viele Fußball-Mannschaften auf dieser Welt, sei es im Vereins- oder Nationalmannschaftsfußball, die dieser englischen Nationalmannschaft das Wasser reichen könnten. Zumindest in der Theorie.

Rein von den Namen her, die dort auflaufen, müsste jedes Spiel dieser Mannschaft (Marktwert laut „Transfermarkt.de“: 1,52 Milliarden Euro) ein Fest für Fußball-Liebhaber sein.

Sei es Harry Kane (hat in seinem Jahr beim FC Bayern die Bundesliga kurz und klein geschossen), Jude Bellingham (absoluter Leistungsträger bei Real Madrid und frischgebackener Champions-League-Sieger), Phil Foden (zum besten Spieler der abgelaufenen Premier-League-Saison gewählt), Declan Rice (Königstransfer des FC Arsenal, räumte dort in der vergangenen Saison quasi alles ab). Ein Cole Palmer (bester junger Spieler der abgelaufenen Premier-League-Saison) kommt bisher auf null Spielminuten.

Diese Liste ließe sich quasi bis auf den letzten Kaderplatz fortführen. Und nach zwei Spielen ( 1:0 gegen Serbien , 1:1 jetzt gegen Dänemark ) haben sie auch alle Chancen auf den Einzug ins Achtelfinale. Und doch sind Spiele dieser Mannschaft bisher eines der wenigen Lowlights dieser bisher so berauschenden Europameisterschaft .

Grusel-Fußball trotz absoluter Weltklasse auf nahezu jeder Position

Die brutal besetzte Offensive der Engländer schafft es kaum, sich gute Chancen herauszuarbeiten. Zwei Tore in zwei Spielen stehen zu Buche. Eines davon, das gegen Dänemark, nur dank eines haarsträubenden Fehlers der dänischen Defensive und mehrerer Abpraller im Strafraum.

Nach dem 1:0 zog sich die Mannschaft komplett zurück, kam kaum zu eigenen Angriffen. Die Dänen, die selber nicht vollends überzeugten (nur 1:1 gegen Slowenien), übernahmen die Kontrolle über das Spiel, kamen verdient zum Ausgleich und schrammten am Ende nur knapp am Sieg vorbei.

 

Walker-Interview nach Abpfiff ist bezeichnend für dieses Spiel

Bezeichnend für dieses Spiel war das Interview von Rechtsverteidiger Kyle Walker nach dem Abpfiff. Kein Wort der Kritik an der Leistung der Mannschaft, lediglich ein trotziges „Wir haben nicht verloren“.

Jeder erwarte von dieser Mannschaft, jedes Spiel 3:0 oder 4:0 zu gewinnen, monierte Walker. „Aber so funktioniert Fußball heutzutage nicht mehr“. Als hätte nicht nahezu jedes Spiel bei dieser EM gezeigt, wie mitreißender Fußball aussieht.

England kassiert die doppelte Quittung für den Grusel-Fußball

An diesem Donnerstagabend in Frankfurt kassierte England dafür doppelte Quittung für diesen Grusel-Fußball.

Zunächst einmal der Punktverlust in einer Partie, in der die Favoritenrolle nicht klarer hätte verteilt sein können. Ein Punktverlust, der zudem noch bitter werden könnte: Der Zweitplatzierte der englischen Gruppe B trifft im Achtelfinale auf den ersten der Gruppe A - und damit, einen Sieg gegen die Schweiz vorausgesetzt, auf die gut aufgelegte deutsche Nationalmannschaft.

Zum anderen: Die Fans im Frankfurter Stadion ließen ihrem Frust freien Lauf. Immer wieder kam es zu Pfiffen, etwa bei völlig wilden Fehlpässen der hochbegabten Offensivreihe der Engländer. Auch zum Abpfiff wurde es laut, der Jubel der Dänen wurde bei weitem übertönt vom gellenden Pfeifkonzert, mit dem die Engländer bedacht wurden.

Vom Potenzial her sind die Engländer wohl die beste Nationalmannschaft der Welt. Doch nach dem, was bei diesem Turnier bisher zu sehen war, dürfte der neutrale Fußball-Fan glücklicher sein, wenn die Engländer sich nach der Gruppenphase verabschieden.