EU-Gesetz für digitale Märkte - Apple droht Strafzahlung in Höhe von zehn Prozent des Konzern-Jahresumsatzes

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Apple-Chef Tim Cook muss sich mit den neuen Anforderungen der EU auseinandersetzen.-/Apple/dpa

Die EU bemüht sich, die Tech-Giganten in Schach zu halten. Dafür wurde im März das Gesetz für digitale Märkte eingeführt. Apple ist nun der erste Konzern, der eine Strafzahlung fürchten muss.

Die Europäische Kommission hat eine Untersuchung gegen den US-amerikanischen Technologiegiganten Apple eingeleitet, berichtet die tagesschau. Im Fokus der Untersuchung steht die Frage, ob Apple seinen Nutzern den Zugang zu Software-Angeboten außerhalb seines eigenen App Stores ermöglicht, wie es die neuen Regeln für große Online-Plattformen fordern.

EU untersucht Apples App-Store-Praktiken

„Die Entwicklergemeinschaft und die Verbraucher sind sehr daran interessiert, Alternativen zum App Store anzubieten“, sagt EU-Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager. Sie versichert gegenüber der tagesschau: „Wir werden die Angelegenheit untersuchen, um sicherzustellen, dass Apple diese Bemühungen nicht untergräbt“.

Gesetz für digitale Märkte soll Technologie-Giganten in Schach halten

Die EU-Kommission wirft Apple##chartIcon vor gegen das Gesetz für digitale Märkte zu verstoßen. Digital Markets Act (DMA), zielt darauf ab, die Macht der „Gatekeeper“ oder Torwächter des Internets zu begrenzen. Dies betrifft nicht nur Apple, sondern auch andere Technologie-Giganten wie die Muttergesellschaft von Google, Alphabet, Amazon, Bytedance, das Mutterunternehmen von Tiktok, Meta und Microsoft. Wie ntv berichtet, sind bereits Untersuchungen gegen Google und Meta im Gange.

Apple drohen 10 Prozent des Jahresumsatzes an Strafe

Sollte die EU-Kommission Apple schuldig befinden, droht dem Konzern von CEO Tim Cook eine Strafe in Höhe von 10 Prozent des Jahresumsatzes, berichtet CNN. Apples Jahresumsatz beträgt 383 Milliarden Dollar (umgerechnet 263 Milliarden Euro). Die Strafe könnte sich auf 20 Prozent des Jahresumsatzes erhöhen, sollte Apple wieder gegen die Regel verstoßen.

Die Vorwürfe gegen Apple kommen nur einen Monat, nachdem die EU-Kommission den Konzern mit einer Strafzahlung in Höhe von 1,84 Milliarden Euro belegt hat, so CNN. Apple musste die Strafe zahlen, weil der Konzern rivalisierende Musik-Streaming-Anbieter wie Spotify gehindert hat, ihren Nutzern im AppStore mitzuteilen, dass es günstigere Wege gibt, ein Abo abzuschließen – außerhalb des AppStores der Firma.