Extremismus: Massenmörder Breivik verklagt den norwegischen Staat

Der verurteilte Massenmörder Anders Breivik hat erneut versucht, den norwegischen Staat zu verklagen. Der rechtsextreme Attentäter sieht sich in seinen Menschenrechten verletzt.

Breivik, der seinen Namen in Fjotof Hansen geändert hat, sitzt seit 2012 in Isolationshaft. Der ihm zugewiesene Bereich umfasst einen Trainingsraum, eine Küche, einen Fernsehraum und ein Badezimmer. Sein Anwalt, Oystein Storrvik, sagte jedoch, Breivik sei wegen der Isolation "selbstmordgefährdet" und wäre jetzt auf das Antidepressivum "Prozac" angewiesen, um die Tage im Gefängnis zu überstehen.

Breivik zeigt bis heute keine Reue

Die Regierung weist die Behauptung Breiviks zurück, dass seine Haftbedingungen gegen die Menschenrechte verstoßen. Nach Angaben des Regierungsanwalts Andreas Hjetland, der das Justizministerium vertritt, seien die Auflagen aus Sicherheitsgründen notwendig. Breivik hätte sich für Rehabilitationsmaßnahmen bisher als unempfänglich erwiesen. Das erklärte Hjetland in einer schriftlichen Erklärung an das Gericht.

Am 22. Juli 2011 tötete Breivik bei einem Bombenanschlag im Regierungsviertel in Oslo acht Menschen. Danach erschoss er als Polizist verkleidet 69 Menschen in einem Jugendlager der Sozialdemokraten auf der Insel Utoya. Die meisten davon waren Jugendliche. 2012 wurde Breivik wegen Massenmordes und Terrorismus zu der Höchststrafe von 21 Jahren verurteilt. Dabei besteht die Möglichkeit, ihn auf unbestimmte Zeit festzuhalten, wenn er weiterhin als gefährlich gelten sollte.

Er zeigt bis heute keine Reue und behauptet, in Notwehr gehandelt zu haben, um Norwegen vor dem Multikulturalismus zu schützen.

Attentäter von Christchurch war von Breivik inspiriert

Die Isolationsmaßnahmen sollen verhindern, dass Breivik mit anderen potentiellen Extremisten in Kontakt treten kann. So fühlte sich der Attentäter von Christchurch von Breivik inspiriert, wie er in seiner Botschaft schrieb. 2019 verübte er Terroranschläge in zwei Moscheen in Neuseeland. Dabei tötete er 51 Menschen.