Polizeigewerkschaft zu Ecstasy-Toten: Drogenfahndung falsch organisiert

Nach dem Drogentod mehrerer Teenager fordert die Gewerkschaft der Polizei (GdP), den für Drogenfahndung zuständigen Zoll besser zu organisieren. «Die Drogenfahndung ist vollkommen falsch organisiert», sagte der stellvertretende GdP-Vorsitzende Frank Buckenhofer den Zeitungen der Mediengruppe Bayern.

Personalmangel und falsche Ausrichtung

«Es gibt zu wenig Personal, untaugliche Strukturen und die falsche Ausrichtung.» Die Personalsituation bei Grenzkontrollen sei keine ernsthafte Gefahr für Drogenschmuggler, sagte Buckenhofer, der auch Vorsitzender der GdP Zoll ist, weiter. «Da ist man so schlecht aufgestellt, dass es auch egal ist, ob jemand überhaupt vor Ort ist.»

Polizei warnt vor Ecstasy-Variante "Blue Punisher"

Vorfälle mit der chemischen Droge «Blue Punisher» sorgen derzeit für Aufsehen. Mehrere Mädchen und junge Frauen sind in jüngster Zeit mutmaßlich daran gestorben.

Die Polizei im Osten Mecklenburg-Vorpommerns hat nach dem Drogentod einer 13-Jährigen vor der starken Ecstasy-Variante "Blue Punisher" gewarnt. Es handelt sich um eine besondere Erscheinungsform von Ecstasy-Tabletten. Herkunft und Wirkstoff können davon unabhängig variieren. Zuletzt waren solche Pillen durch eine offenbar sehr hohe und gefährliche Konzentration aufgefallen.

Im Falle der 13-Jährigen aus Altentreptow prüft die Polizei auch, ob die Ecstasy-Pille der Variante «Blue Punisher» der Jugendlichen eingeflößt worden sein könnte. Aktuell werde keine Möglichkeit ausgeschlossen, da über die Umstände, die zu ihrem Tod geführt haben, bisher wenig bekannt sei, teilte eine Sprecherin der Polizei in Neubrandenburg am Montag mit.

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Was steckt hinter der Ecstasy-Pille "Blue Punisher"?

Laut Bundeskriminalamt (BKA) handelt es sich bei "Blue Punisher" nicht um eine separate Droge, sondern um ein Logo beziehungsweise ein Motiv einer Ecstasytablette. Tabletten können "mit dem gleichen Logo aus unterschiedlichen Quellen stammen und völlig unterschiedliche Zusammensetzungen bzw. Wirkungen haben". Weiter hieß es vom BKA: "Das Logo 'Blue Punisher' ist bereits seit einigen Jahren auf dem Markt, konkrete Zahlen zur Verbreitung einzelner Ecstasylogos existieren nicht." Weiter heißt es: "In der Vergangenheit gab es bereits verschiedene Warnmeldungen verschiedener nationaler und internationaler Institutionen zu diesem Logo, dass hier eine erhöhte Dosierung des Wirkstoffes, in aller Regel MDMA, vorliegen könnte."

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