Geplante Kollision: Weltraumsonde DART wird mit Asteroid zusammenprallen

Erstmals hat die Raumsonde DART ihr Ziel entdeckt – den Asteroiden Dimorphos. In zwei Wochen findet die geplante Kollision statt.

Didymos und Dimorphos, die beiden Asteroiden auf ihrem Weg durch das Weltall. Bald soll eine Raumsonde mit dem kleineren Dimorphos kollidieren. Foto: NASA JPL DART Navigation Team
Didymos und Dimorphos, die beiden Asteroiden auf ihrem Weg durch das Weltall. Bald soll eine Raumsonde mit dem kleineren Dimorphos kollidieren. Foto: NASA JPL DART Navigation Team

Bald kracht es: Am 26. September soll die Raumsonde "DART" absichtlich mit einem Asteroiden zusammenprallen und diesen umlenken. Damit wird erstmals ein System getestet, das die Erde in Zukunft vor Himmelskörpern beschützen soll, die sich auf Kollisionskurs befinden.

Die Erde vor Kollisionen schützen

"Double Asteroid Redirection Test" (DART), so heißt die Raumsonde, die in zwei Wochen mit einem Asteroiden im Weltall zusammenprallen soll. Ziel ist, die Bahn des Himmelskörpers auf diese Weise zu verändern.

So soll in Zukunft die Erde beschützt werden, wenn sich ein Asteroid auf Kollisionskurs befindet, der beim Einschlag eine Katastrophe verursachen würde. DART ist Teil des sogenannten AIDA Programms, dem "Asteroid Impact & Deflection Assessment". Dahinter steht eine gemeinsame Mission der US-amerikanischen und europäischen Weltraumbehörden NASA und ESA. Sie wollen zeigen, dass sie fern von der Erde einen Asteroiden treffen und durch den Aufprall seine Laufbahn umlenken können.

Position, Richtung und Geschwindigkeit

Kürzlich hat die NASA erste Bilder vom Ziel ihres Tests veröffentlicht: die Doppelasteroiden Didymos und Dimorphos. Sie bewegen sich beide durch das All auf einer fernen, für die Erde ungefährlichen, Bahn. Deshalb wurden sie ausgewählt, oder besser: Deshalb wurde der kleinere der beiden Asteroiden, Dimorphos, ausgewählt. Er misst etwa 170 Meter im Durchmesser.

Jetzt konnte erstmals die Position der Asteroiden bestimmt werden mit dem eigens für die Mission konstruierten bildgebenden Systems an Bord von DART. Es hat insgesamt 243 Bilder aufgenommen aus einer Entfernung von über 30 Millionen Kilometern. Kamera-Expert*innen der NASA und ESA haben die Informationen auf den Bildern dann zusammengefügt und konnten so die beiden Asteroiden und ihre Positionen bestimmen.

Erste Aufnahmen vielversprechend

In einer aktuellen Pressemitteilung der NASA wird Elena Adams zitiert. Sie arbeitet am Johns Hopkins Applied Physics Laboratory im US-Bundesstaat Maryland, und überwacht von dort aus die Mission: "Diese ersten Aufnahmen dienen uns als Test, um unser Bildgebungsverfahren zu erproben. Noch ist die Qualität vergleichbar mit Teleskopen, die auf der Erde stehen. Es ist aber wichtig, dass unser Kamerasystem an Bord von Dart sein Ziel sehen kann, um selbstständig den Astroiden zu treffen."

Sobald Dimorphos in Sichtweite von DART ist, soll die Sonde vollkommen autonom steuern und mit dem Asteroiden kollidieren.

Zwei Wochen bis Treffen

Bis zum geplanten "Treffen" sind es noch zwei Wochen. In dieser Zeit soll die Kamerasoftware von DART weiter verbessert werden, um Geschwindigkeit und Position von Dimorphos jederzeit und präzise im All bestimmen zu können.

Einen Tag vor der geplanten Kollision, am 25. September, soll zudem die letzte Kurskorrekturen der Sonde von der Erde aus geschehen, um den Kollisionspunkt mit dem Astroiden auf etwa zwei Kilometer einzugrenzen. Danach ist DART auf sich allein gestellt und wird selbstständig letzte Anpassungen durchführen, um sein Ziel nicht zu verfehlen.

Um zu prüfen, ob der Test erfolgreich ist, wird einerseits die Kamera von DART bis kurz vor dem Einschlag Fotos zur Erde übermitteln. Außerdem wird ein sogenannter Cubesat von DART aus freigesetzt, ein kleiner Satellit mit Kameras. Der wird kurze Zeit nach dem geplanten Aufprall eintreffen und währenddessen Fotos machen.

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