Hawaii brennt: Küstenstadt Lahaina auf Maui gleicht Kriegsgebiet

Die schweren Busch- und Waldbrände auf der Hawaii-Insel Maui kamen plötzlich und brutal, Einheimische wie Touristen wurden komplett überrascht.

Tausende mussten fluchtartig ihre Häuser verlassen. Mindestens 36 Menschen kamen ums Leben, offenbar alle in der am stärksten betroffenen Küstenstadt Lahaina im Nordwesten Mauis.

Dutzende Menschen aus dem Meer gerettet

Das beliebte Touristenziel liegt in Schutt und Asche. Mehr als 270 der historischen Gebäude der Stadt wurden beschädigt oder zerstört. Luftaufnahmen zeigen das Ausmaß der Verwüstug: Lahaina wurde dem Erdboden gleichgemacht - auch die bei Touristen beliebte Front Street mit ihren Restaurants und Geschäfte.

Laut Küstenwache mussten Dutzend Menschen aus dem Wasser gerettet werden. Viele hatten sich auf der Flucht vor dem Feuer ins Meer gerettet.

Das Krankenhausnetz der Insel seien mit Patienten, die Verbrennungen erlitten oder Rauch eingeatmet haben, "überfordert", erklärte Vizegouverneurin Sylvia Luke. Sie bezeichnete die Situation als "dramatisch". Die Behörden versuchten, Patienten auf andere Inseln zu verlegen.

Extreme Trockenheit

Generalmajor Kennneth S. Hara sagte, bei keinem der Feuer konnte zunächst festgestellt werdenen, was sie entfacht hat. Der Nationalen Wetterdienst spreche von drei Bedingungen für Alarmstufe Rot: extreme Trockenheit, leicht entzündbare Elemente, wie Bäume und Pflanzen, eine niedrige Luftfeuchtigkeit und starke Winde. Die Feuer hätten sich so schnell ausbreiten können, weil Windgeschwindigkeiten von bis zu 85 Meilen pro Stunde herrschen (137 km/h). Deshalb habe man so große Schwierigkeiten, das Feuer einzudämmen.

Laut Maui County wurden mehr als 2.100 Menschen in Notunterkünften untergebracht, etwa 2.000 Reisende wurden am Flughafen Kahului untergebracht, bis sie evakuiert werden können.

13.000 Haushalte und Geschäfte weiterhin ohne Strom

Die Nationalgarde wurde aktiviert und US-Präsident Joe Biden kündigte die Mobilisierung "aller verfügbaren Bundesmittel" auf dem Archipel an, um die Brände zu bekämpfen.

Feuer wüteten auch auf der östlich gelegenen Nachbarinsel Hawaii, der größten Insel des gleichnamigen Bundesstaats. Für Maui und Hawaii wurde der Notstand ausgerufen.

Laut der Website PowerOutage waren am Mittwochabend auf der Inselgruppe rund 13.000 Haushalte und Geschäfte weiterhin ohne Strom.