Hidden Headlines: Die gefährlichste Pflanze der Welt ist so giftig, dass sie hinter Gitter muss

Kuriose Meldungen weltweit

Wer eine hiesige Brennnessel berührt, bekommt lediglich einen stechenden Ausschlag. Doch in Australien sind viele Bestandteile der Tier- und Pflanzenwelt etwas giftiger als im Rest der Welt - so auch die Brennnessel. Und die sperrt sogar der giftigste Garten der Welt hinter Schloss und Riegel.

Die Australische Brennnessel löst bei bloßer Berührung starke Schmerzen aus, die teilweise Monate überdauern (Bild: Getty Images)
Die Australische Brennnessel löst bei bloßer Berührung starke Schmerzen aus, die teilweise Monate überdauern (Bild: Getty Images)

Der Alnwick Garden im britischen Northumberland wird auch "Poison Garden" genannt, und das nicht ohne Grund: Er beherbergt über 100 Arten giftiger, berauschender oder betäubender Pflanzen. Eine totenschädelgespickte Warnung ("Diese Pflanzen können töten") ermahnt die Besucher, die dortige Fauna weder zu berühren noch zu verzehren oder zu beschnuppern.

Nun gibt es im Giftgarten jedoch eine Pflanze, die selbst den dortigen Betreibern offenbar zu gefährlich ist. Denn trotz aller Warnungen kommt es in Alnwick Garden immer wieder zu Ohnmachtsanfällen, weil sorglose Besucher giftige Ausdünstungen der Pflanzen eingeatmet haben, wie es auf der Website des botanischen Gartens heißt. Doch wer mit der Australischen Brennnessel in Berührung kommt, die seit Kurzem dort ausgestellt wird, verliert nicht nur das Bewusstsein, sondern unter Umständen gleich den Lebenswillen.

Höllenqualen bei bloßer Berührung

Zwar gibt es Pflanzen, die giftiger sind als die in ihrer Heimat Australien als Gympie Gympie bekannte Pflanze. Jedoch müssen beispielsweise die Eibe oder die Schwarze Tollkirsche für ihre gefährliche Wirkung erst verzehrt werden. Bei der Australischen Brennnessel reicht bereits die bloße Berührung ihrer winzigen, haarfeinen Stacheln. Diese sollen dank des Nervengifts Moroidin so große Qualen auslösen, dass es sich anfühle "wie Elektroschocks zu bekommen und gleichzeitig in Brand gesteckt zu werden", wie die Website von Alnwick Garden beschreibt.

"Selbst bei einer kurzen Berührung von einer Sekunde sorgen die feinen Härchen für ein Brennen, das sich über die nächsten 20 bis 30 Minuten intensiviert", heißt es in der Pressemeldung. "Dieses Gefühl kann über Wochen oder sogar Monate bestehen. In manchen Fällen wurde der Schmerz als so schlimm beschrieben, dass er zu Selbstmord führen kann."

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Entdeckt worden sei die Pflanze im Jahr 1866 von einem Ureinwohner Australiens, der innerhalb von wenigen Stunden vor lauter Schmerzen seinem Leben ein Ende bereitet haben soll.

Selbst im Giftgarten wird die Brennnessel vorsorglich weggesperrt

Nun mag die derart tödliche Wirkung der Super-Brennnessel zu Werbezwecken überspitzt worden sein, allerdings bestätigen Forschung und Erfahrungsberichte die grausamen Schmerzen und langanhaltende Wirkung des Nervengifts. Weshalb diese so ungewöhnlich lange im Körper anhalten, ist jedoch wissenschaftlich noch nicht geklärt.

Selbst Kleidung können die Stacheln in vielen Fällen durchdringen. Deswegen entschied sich selbst der giftigste Garten der Welt, die Pflanze vorsorglich hinter einem fest verschlossenen Glaskasten auszustellen.

Um dennoch ein hautnahes Erlebnis bieten zu können, bietet der botanische Garten in seinem Café einen "Gympie Gympie"-Mocktail an, dessen Genuss jedoch weder Höllenqualen noch Lebensmüdigkeit hervorruft.

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