"Hoffnung in dunklen Zeiten": Jüdisches Lichterfest Chanukka hat begonnen

"Hoffnung in dunklen Zeiten": Jüdisches Lichterfest Chanukka hat begonnen

Ein Licht der Hoffnung in der Dunkelheit: Zum Auftakt des Chanukka-Fests haben sich Jüdinnen und Juden im Zentrum Kiews versammelt, um die erste Kerze eines großen Leuchters zu entzünden.

Klitschko: "Feind wollte uns ohne Licht zurücklassen"

Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko nahm gemeinsam mit Botschafter aus Israel, den USA, Japan, Polen, Kanada und Frankreich an der Zeremonie teil. "Der Feind wollte uns vor zwei Tagen durch seine Angriffe noch ohne Licht, ohne Wasser, ohne Heizung zurücklassen. Heute zünden wir die größte Menora, den größten siebenarmigen Leuchter, in Europa an", sagte der Politiker in der ukrainischen Hauptstadt.

Das Licht spende Trost in schweren Zeiten, findet Wolodymyr Pankow, ein Teilnehmer der Feierlichkeiten: "Die Menora steht für Wunder aus der Vergangenheit und sie wird auch in der Zukunft Wunder mit sich bringen. Ich bin mir sicher, dass sie in der Ukraine Wunder bewirken wird."

Berlin: Lindner entzündet erstes Licht

In der ganzen Welt wird seit Sonntagabend das jüdische Lichterfest begangen. Vor dem Brandenburger Tor in Berlin entzündete Finanzminister Christian Lindner die erste Kerze am Chanukka-Leuchter.

"In dieser Stunde, die Dunkelheiten kennt, sehen wir auch wunderbares Licht", sagte Lindner im Berlin. "Putin erreicht seine Kriegsziele in der Ukraine nicht. Aber er hat in uns, in unseren Gesellschaften, neue Solidität entfacht. Und er hat die liberalen Demokratien auf der Welt wieder viel näher zusammengebracht."

Das Lichterfest dauert acht Tage. Bis zum 26. Dezember wird mit jedem Einbruch der Dunkelheit ein neues Licht entzündet – als Symbol der Versöhnung und des Friedens.

Historischer Hintergrund des Chanukka-Fests ist der Sieg einer Gruppe jüdischer Krieger gegen fremde Herrschaft im 2. Jahrhundert vor Christus und die Einweihung des zweiten jüdischen Tempels in Jerusalem.