Der Kreml zwingt laut Bericht ausländische Studenten und Zugewanderte, in der Ukraine zu kämpfen

Frühjahrseinberufung in der Region Rostow. Wehrpflichtige am Sammelplatz des Militärkommissariats, bevor sie an den Ort des Militärdienstes geschickt werden. - Copyright: picture alliance / Sipa USA | Kommersant Photo Agency
Frühjahrseinberufung in der Region Rostow. Wehrpflichtige am Sammelplatz des Militärkommissariats, bevor sie an den Ort des Militärdienstes geschickt werden. - Copyright: picture alliance / Sipa USA | Kommersant Photo Agency

Der Kreml soll Tausende von Zugewanderten und ausländischen Studenten gezwungen haben, an der Seite der russischen Truppen in seinem Krieg gegen die Ukraine zu kämpfen, berichtet "Bloomberg" und bezieht sich dabei auf die Einschätzung europäischer Beamter. 
 
Die Taktik sei zuerst von der Söldnergruppe Wagner angewandt worden. Russische Beamte sollen damit drohen, die Visa von Studenten aus Afrika und junger Arbeitnehmer nicht zu verlängern, wenn sie dem Militär nicht beitreten.

Einige Menschen aus Afrika mit Arbeitsvisa seien in Russland inhaftiert und gezwungen wurden, sich zwischen Abschiebung oder Krieg zu entscheiden. Die Truppen von Zugewanderten und Studenten hätten besonders hohe Opferzahlen zu beklagen, weil sie zunehmend in riskanten Offensivmanövern eingesetzt würden.

Berichten zufolge, die sich auf den ukrainischen Geheimdienst berufen, habe Russland eine weltweite Rekrutierungskampagne gestartet. Ein hoher ukrainischer Beamter sagte laut "Bloomberg", dass die Zahl der ausländischen Kämpfer unter ihren Gefangenen gestiegen sei. Besonders häufig seien Menschen aus Afrika und Nepalesen unter ihnen.

Laut Jewgeni Primakow, dem Leiter von Rossotrudnitschestwo, einer russischen Kulturaustausch-Organisation, gebe es derzeit 35.000 bis 37.000 afrikanische Studenten in Russland.

jm