Wann liefert Deutschland die 16 Panzer vom Typ Biber an die Ukraine?

Wann liefert Deutschland die 16 Panzer vom Typ Biber an die Ukraine?

Seit Ende Juli stehen auf der offiziellen Liste der Waffenlieferungen für die Ukraine 16 Brückenlegepanzer Biber. Das deutsche Verteidigungsministerium hat diese Unterstützung in einem Tweet mit einem Foto des 45,3 Tonnen schweren Geräts angekündigt.

"Mit diesem können im Gefecht Gewässer oder Hindernisse überwunden werden.", schreibt das Verteidigungsministerium. Tatsächlich kann der Biber eine vier Meter breite und etwa 22 Meter lange Brücke minutenschnell ausfahren.

In der Ukraine wurden bisher offenbar noch keine Brückenlegepanzer Biber gesichtet.

Militärexperten - wie der Direktor des Deutschen Panzermuseum Ralf Raths im SPIEGEL - erklären, wie wichtig die Panzer vom Typ Biber für die Ukraine sein könnten: "Brückenleger nutzt man vor allem, wenn man nach vorne will." Der Schweizer Blick titelt gar: "Ist dieser deutsche Panzer der Gamechanger?"

Tatsächlich hat die ukrainische Armee auch in der Region Cherson Brücken zerstört, um den russischen Truppen die Versorgungsrouten abzuschneiden.

Der Biber gehört von der Entstehungsgeschichte her zum deutschen Leopard I Panzer, der bei der Bundeswehr schon 2003 ausgemustert wurde. Aber die Brückenleger sowjetischer Bauart MT-55 und MTU-72, über die die Armee der Ukraine verfügt, sind wohl noch älter.

Der Brückenlegepanzer Biber ist eigentlich kein Waffensystem.

"Der Koloss unter den Kettenfahrzeugen"

Die Bundeswehr bezeichnet den Biber als den "Koloss unter den Kettenfahrzeugen". Der Schwergewichtler werde eingesetzt, wenn Gräben, Gewässer oder Schluchten schnell überquert werden müssen. Für eine bis zu 22 Meter lange Brücke werden zwei 11 Meter lange Elemente zusammengeschoben.

Der Biber kann bis zu 62 km/h schnell unterwegs sein, und bis zu 50 Tonnen schwere Panzer können durch ihn und über die gebildete Brücke transportiert werden. Laut Experten sind die meisten ukrainischen Panzer eher leichter.

Als Vorteil gilt auch, dass der Biber nur zwei Personen als Besatzung braucht: An Bord des Panzers sind eine Kommandantin oder ein Kommandant sowie eine Fahrerin oder ein Fahrer.

Wie bei anderen Waffensystemen, die Deutschland der Ukraine zur Verfügung stellt, gibt das Verteidigungsministerium - vor allem aus Sicherheitsgründen - nicht bekannt, wann die 16 Biber an die Streitkräfte der Ukraine geliefert werden.