Machte geheime Dokumente öffentlich - Wer ist Wikileaks-Gründer Julian Assange und was hat er getan?

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Julian Assange ist ein australischer Journalist und Aktivist, der durch die Gründung von Wikileaks und die Veröffentlichung geheimer Regierungsdokumente weltweite Bekanntheit erlangte.

Julian Assange wurde am 3. Juli 1971 in Townsville, Australien, geboren und ist ein ehemaliger Hacker, investigativer Journalist und Aktivist. Schon in seiner Jugend zeigte er Interesse an Computern und Hacking.

Er studierte an verschiedenen Universitäten, darunter die University of Melbourne, ohne einen Abschluss zu machen. 2006 gründete er die Enthüllungsplattform Wikileaks mit anonymen Partnern. Die Plattform veröffentlichte sensible Informationen, die von Whistleblowern und Journalisten gesammelt wurden.

Was hat Assange gemacht?

Assange wurde weltweit bekannt durch die Veröffentlichung von militärischen und diplomatischen Dokumenten der USA im Jahr 2010. Dazu gehörte auch ein Video eines tödlichen Hubschrauberangriffs in Bagdad. Die Veröffentlichungen, darunter die „Cablegate“-Dokumente, zeigten unter anderem Menschenrechtsverletzungen und diplomatische Einschätzungen der USA.

Für die USA stellen die Veröffentlichungen einen Akt der Spionage dar. Daher bemühte sich Assange frühzeitig, einer Auslieferung in die USA zu entgehen. Ab 2012 fand er sieben Jahre lang Zuflucht in der ecuadorianischen Botschaft in London, wo ihm politisches Asyl gewährt wurde.

Nach einem Machtwechsel in Ecuador und zahlreichen Schikanen wurde er jedoch 2019 an Großbritannien ausgeliefert und verhaftet. Kurz darauf leiteten die USA ein offizielles Auslieferungsverfahren ein. Seitdem ist Assange in einem Hochsicherheitsgefängnis inhaftiert. Am Montag, dem 24. Juni 2024 kam es zu Assanges Freilassung. Abseits der Öffentlichkeit einigten sich die amerikanische Justiz und der Australier auf einen Deal. PUSH - Wende im Justizdrama - Wikileaks-Gründer ist frei - mutmaßliches Assange-Flugzeug in Bangkok gelandet.

Julian Assange steht auch persönlich in der Kritik. 2010 wurde er von zwei Schwedinnen der Vergewaltigung und sexuellen Belästigung beschuldigt, die Anzeigen aber nie zur Anklage gebracht. Später wurden Details der Klage umgeschrieben, und das Verfahren wurde 2017 eingestellt.

Außerdem wird ihm Nähe zu Russland vorgeworfen. Kurz vor den US-Präsidentschaftswahlen 2016 veröffentlichte Wikileaks E-Mails der Demokratischen Partei, was als Einflussnahme zugunsten von Donald Trump interpretiert wurde. Kritiker behaupten, die E-Mails stammten vom russischen Geheimdienst, was Assange bestreitet.

Zudem wird ihm vorgeworfen, überwiegend US-kritische Dokumente veröffentlicht zu haben und russische Geheimdienstaktivitäten zurückgehalten zu haben. Ein Datenleck bei Wikileaks während „Cablegate“ führte dazu, dass ungeschwärzte Informationen einschließlich Namen von Informanten öffentlich wurden.