Schock über Massenpanik in Seoul: Über 150 Tote - darunter Österreicher -, viele Verletzte

Die Zahl der Todesopfer der Massenpanik in der südkoreanischen Hauptstadt Seoul steigt weiter. Am frühen Morgen sprachen die Rettungskräfte von über 150 Toten. Über 80 Besucher des Ausgehviertels der Stadt wurden demnach bei der Halloween-Feier verletzt. Die genauen Umstände sind noch unklar.

Unter den Toten ist auch ein Österreicher - wie die das Außenministerium in Wien bestätigte. Er habe sich auf Besuch in Seoul aufgehalten.

Der österreichische Präsident Alexander Van der Bellen sprach allen betroffenen Familien der Tragödie in Seoul seine Anteilnahme und sein Mitgefühl aus.

Die Panik ereignete sich im Ausgehviertel der Stadt. Zehntausende Menschen waren dorthin gezogen. Im Zentrum des Viertels ist eine knapp 100 Meter lange Gasse, die für viele zur Falle wurde. Das alljährliche Halloween-Fest ist eine der größten öffentlichen Feiern in der Hauptstadt. Dieses Jahr fanden die Veranstaltungen statt, nachdem die Corona-Maßnahmen weitgehend gelockert wurden.

Die Regierung ordnete eine gründliche Untersuchung der Katastrophe an. Die Frage ist, ob Sicherheitsvorschriften nicht beachtet wurden.

Präsident Yoon leitete in der Nacht zum Sonntag eine Notfallsitzung. Zuvor ordnete er an, weiteres Notfallpersonal in das Areal zu entsenden und Krankenhausbetten vorzubereiten. Seouls Bürgermeister Oh Se Hoon sagte den Berichten zufolge während eines Besuchs in Europa sämtliche Termine ab und war auf dem Weg zurück in die Hauptstadt. Die Stadt richtete eine Leitung für Vermisstenmeldungen ein.

«Das ist wirklich schrecklich», sagte Präsident Yoon in einer Rede am Sonntag aus seinem Büro, das unweit des Ausgehviertels liegt. Die Tragödie im Zentrum von Seoul hätte nicht passieren dürfen. Als Präsident, der für das Leben und die Sicherheit der Bürger verantwortlich sei, fühle er tiefe Trauer. Die Phase, bis der Vorfall unter Kontrolle sei, werde die Regierung zur nationalen Trauerperiode erklären.

Die Zahl der Opfer könnte noch weiter steigen. Augenzeugen berichten, es sei so voll gewesen, dass die Rettungskräfte lange nicht zu den Opfern vorankamen.