Neues Umfragetief: Olaf Scholz erreicht niedrigsten Wert für einen Bundeskanzler seit 1997

Das Ansehen der Bundesregierung in dieser Legislaturperiode erreicht einen neuen Tiefpunkt: Besonders unzufrieden zeigen sich Umfrageteilnehmer des ARD-DeutschlandTREND mit Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD). Doch auch andere Mitglieder des Kabinetts kommen schlecht weg.

Eine repräsentative Umfrage von
Eine repräsentative Umfrage von "infratest dimap" für den ARD-DeutschlandTREND ergab ein ernüchterndes Ergebnis für Kanzler Olaf Scholz. (Bild: 2024 Getty Images/Jens Schlueter)

Von Haushaltsdebakel bis Nahost-Krieg: Viele Krisen haben die Ampelkoalition seit ihrem Regierungsantritt herausgefordert. Der Umgang damit stößt in der Bevölkerung indes zunehmend auf Unzufriedenheit - vor allem in Bezug auf die Arbeit von Bundeskanzler Olaf Scholz, Er erreichte im Zuge einer repräsentativen Umfrage von "infratest dimap" ein neues Rekordtief.

Die Ergebnisse des ARD-DeutschlandTREND zeigen: Das Ansehen der Bundesregierung einschließlich des Bundeskanzlers lässt zu wünschen übrig. Nicht einmal ein Fünftel der Befragten, genauer gesagt nur 19 Prozent zeigten sich mit der Arbeit des SPD-Politikers zufrieden. Damit erreichte Scholz den niedrigsten Wert für einen Bundeskanzler im seit 1997 bestehenden ARD-DeutschlandTREND.

Auch andere Kabinettsmitglieder büßen an Sympathiepunkten ein: Während Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) inzwischen nur noch 31 Prozent der Befragten (-7) auf ihrer Seite hat, sind mit SPD-Gesundheitsminister Karl Lauterbach nur 27 Prozent zufrieden (-11 im Vergleich zu Januar 2023). Mit den Entscheidungen von Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) kann sich nur noch jeder Vierte (24 Prozent; -6 im Vergleich zu Dezember 2023) identifizieren. Auch FDP-Finanzminister Christian Lindner kommt nicht gut weg: Positive Worte haben nur 23 Prozent (-4) der Befragten übrig. Nur Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) wird nach wie vor noch immer von jedem Zweiten (51 Prozent; -1) wohlwollend bewertet.

Nur 17 Prozent der Befragten sind zufrieden mit der Regierung

Wären am Sonntag Bundestagswahlen, käme die SPD weiterhin auf 14 Prozent (+-0 im Vergleich zu Dezember 2023), während die Union im Vergleich zum Vormonat einen Prozentpunkt einbüßen würde. Dies ändert jedoch nichts daran, dass die Opposition mit 31 Prozent weiterhin stärkste Kraft bliebe. EIn vernichtendes Urteil fällten die Umfrageteilnehmer derweil über die Ampelkoalition: Nur 17 Prozent der Befragten sind zufrieden mit der amtierenden Regierung.

Die Grünen würden indes zwei Prozentpunkte verlieren, lägen damit also bei 13 Prozent. Die FDP erlebte einen leichten Aufschwung von einem Prozentpunkt und erreichte fünf Prozent der wahlberechtigten Bevölkerung. Auch die AfD gewann in der Umfrage einen Prozentpunkt dazu, was ihren Status als zweistärkste Kraft im Land mit 22 Prozent festigt. Über ein Plus durfte sich auch Die Linke freuen. Mit immer noch nur vier Prozent läge die Partei allerdings unterhalb der Mandatsschwelle.

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