Nordsyrien: 1. UN-Transport eingetroffen - Junge aus Trümmern befreit

Ein Lichtblick für die Menschen im Katatstrophengebiet in Nordsyrien: Über den einzigen nutzbaren Grenzübergang zwischen Türkei und der von Rebellen kontrollierten Region sind sechs Lastwagen mit Hilfsgütern der Vereinten Nationen ins Land gebracht worden.

Wie lange der Checkpoint Bab Al-Hawa für solche Transporte offen bleibt, sei unklar, sagte Geir Otto Pedersen, der UN-Sondergesandte für Syrien: "Die Nothilfe darf nicht zum Politikum werden. Wir müssen uns stattdessen darauf konzentrieren, was dringend notwendig ist, um den Männern, Frauen und Kindern zu helfen, die wir noch retten können. Ihr Leben wurde durch eines der katastrophalsten Erdbeben, das die Region seit etwa einem Jahrhundert erlebt hat, zerstört."

Obwohl den Rettungskräften in Nordsyrien praktisch keine schweren Räumgeräte zur Verfügung stehen, gelingen ihnen manchmal wundersame Bergungen. In der Kleinstadt Dschindires in der Provinz Aleppo wurde die Rettung eines kleinen Jungen bejubelt - über 72 Stunden nach dem letzten Erdstoß.

Doch in der Regel werden Leichen aus den Trümmern geborgen. Die inoffizielle Zahl der Todesopfer in Nordsyrien liegt bei über 3 200. Die Dunkelziffer könnte nach Einschätzung von Hilfsorganisationen um ein Vielfaches höher liegen.

Schon vor der Tragödie waren 90 Prozent der Menschen in den Rebellengebieten auf internationale Hilfslieferungen angewiesen, um überleben zu können.