Oberst Wüstner im "Moma": Bundeswehrverband will zusätzliche Milliarden

"Es braucht mehr Personal, mehr Infrastruktur, mehr Material und damit mehr Geld", forderte André Wüstner im ARD-"Morgenmagazin". (Bild: ARD)
"Es braucht mehr Personal, mehr Infrastruktur, mehr Material und damit mehr Geld", forderte André Wüstner im ARD-"Morgenmagazin". (Bild: ARD)

Sind die derzeit im Haushalt 2024 vorgesehenen zusätzlichen 1,7 Milliarden Euro für das Verteidigungsministerium nicht ausreichend? Im ARD-"Morgenmagazin" forderte der Vorsitzende des deutschen Bundeswehrverbands, André Wüstner, nun weitere Milliarden.

Der Vorsitzende des Bundeswehrverbands, André Wüstner, fordert zusätzliche Milliarden für den Verteidigungsetat. Im Gespräch mit Michael Strempel sagte der Oberst am Dienstag im ARD-"Morgenmagazin":"Wir haben hier jahrelang über die prekäre Situation in der Bundeswehr gesprochen: Material, Infrastruktur, die Lücken im Bereich Personal." Nun erlebe man einen "Auftrags-Tsunami", sei jedoch "immer noch nicht auskömmlich finanziert". Insgesamt sieben Milliarden - laut Verteidigungsminister Boris Pistorius sogar zehn Milliarden - seien dem Bundeswehrverband zufolge erforderlich, um die steigenden Betriebskosten zu stemmen. Die derzeit im Haushalt 2024 vorgesehenen 1,7 Milliarden Euro seien hingegen nicht ausreichend.

"Langsam müssten die Alarmlampen angehen"

Das im Vorjahr beschlossene Sondervermögen in Höhe von 100 Milliarden Euro sei eigentlich für "Großprojekte" vorgesehen, betonte Wüstner. Nun werde Boris Pistorius jedoch "umschichten müssen". Es bestehe ein "Riesenbedarf" - in vielerlei Hinsicht. "Es braucht mehr Personal, mehr Infrastruktur, mehr Material und damit mehr Geld. Das Personal ist der eigentliche Elefant im Raum", erklärte der Verbandsvorsitzende: "Langsam müssten die Alarmlampen angehen im Bundesverteidigungsministerium. Wir haben seit Jahren sinkende Zahlen im Bereich der Nachwuchsgewinnung und -bindung."

Für den Fall, dass es Pistorius nicht gelinge, die Bundeswehr "wieder konkurrenzfähig zu machen", prognostizierte Wüstner ein verheerendes Szenario: "Irgendwann kommt der Worst Case, dass wir vielleicht einen Panzer mehr haben, ein Flugzeug, ein Schiff, aber nicht das Personal, dass das bedient."