Online-Betrüger prahlt auf Instagram und muss ins Gefängnis

Er posierte im Gucci-Morgenmantel mit Luxuslimousinen und im Privatjet. Doch seine Angeberei wurden diesem nigerianischen Online-Betrüger schließlich zum Fallstrick.

So inszenierte sich
So inszenierte sich "Ray Hushpuppi" selbst im Privatjet. (Quelle: Department of Justice)

Seine Follower glaubten, er hätte seine Millionen mit Immobiliengeschäften verdient. Tatsächlich hatte "Ray Hushpuppi" seinen Reichtum aber mit einem ganzen Netz aus groß angelegten Online-Scams erworben. Mehr als 24 Millionen US-Dollar soll er so ergaunert haben. Und er hielt mit seinem Luxus nicht hinterm Berg.

Instagram-Protzerei hilft den Ermittlern

Der 40-jährige Nigerianer Ramon Abbas nannte sich in den Sozialen Medien "Ray Hushpuppi" oder "Billionaire Gucci Master". Auf Instagram und Snapchat zeigte er sich gern von Luxus umgeben und warf mit Geldscheinen um sich. Zuletzt lebte er in Dubai. Seine Online-Scams richteten sich zumeist gegen US-Unternehmen. Von Anwaltsfirmen und Banken ließ er sich unter Vortäuschung falscher Tatsachen riesige Geldbeträge überweisen. Auch ein ungenannter britischer Profifußballverein soll unter den Opfern gewesen sein. In einem Fall soll er so eine New Yorker Anwaltskanzlei überzeugt haben, ihm 923.000 US-Dollar zu überweisen. Auch einen katarischen Geschäftsmann sollen die Betrüger um eine Million US-Dollar erleichtert haben.

Doch die Behörden kamen Abbas und seinem Betrugspartner auf die Schliche, nicht zuletzt wegen der protzigen Insta-Posts. Sogar eine Geburtstagsfeier half den Ermittlern dabei, ihn zu identifizieren. Im Juni 2020 kam es auf der vergoldeten Veranda seiner Dubai-Residenz im Palazzo Versace zur Verhaftung. In dem Apartment wurden fast 41 Millionen US-Dollar, 13 Luxusautos und die Adressen von etwa zwei Millionen möglichen Betrugsopfern sichergestellt. Abbas wurde dem FBI übergeben und in die USA überführt.

Reue im handgeschriebenen Brief

Seitdem wartete Abbas in einem Gefängnis in Los Angeles auf seine Verurteilung. Dort hatte er anscheinend viel Zeit, um über seine Betrugsmasche zu reflektieren. In einem Brief an den vorsitzenden Richter Otis D. Wright II beteuerte Abbas seine Reue. "Ich bereue es, dass meine Gier dazu geführt hat, den guten Name meiner Familie zu ruinieren," schrieb er an den Richter. In dem Brief erklärte er auch weitere Details zur Betrugsmasche und zur Auswahl der Opfer. "Euer Ehren, ich habe keine Entschuldigung für mein verhalten und ich übernehme die volle Verantwortung für meine Taten," heißt es in dem handgeschriebenen Brief.

Viel half dies offensichtlich nicht. Nachdem Abbas sich bereits im April schuldig bekannt hatte, verurteilte ihn das US-Gericht nun zu elf Jahren Gefängnis, dazu muss er 1,7 Millionen US-Dollar an zwei seiner Betrugsopfer zurückzahlen. Sein Partner muss ebenfalls für elf Jahre hinter Gitte, er bekannte sich bereits im November 2020 schuldig und musste zusätzlich 30 Millionen US-Dollar zurückzahlen. Die Social Media-Kanäle von "Ray Hushpuppi" sind inzwischen offline, obwohl er direkt nach seiner Verhaftung noch einmal eine halbe Million Follower dazu gewonnen hatte.

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