"Das perfekte Dinner": Alles unter Drei-Sterne-Niveau ist Daniela "zu einfach"

Großer Fan der Sterneküche und ihrer Schöpfer: Daniela (60) aus Meerbusch. (Bild: RTL)
Großer Fan der Sterneküche und ihrer Schöpfer: Daniela (60) aus Meerbusch. (Bild: RTL)

Jeder hat sein Idol - im Fall von Daniela (60) aus Meerbusch ist es Sternekoch Sven Elverfeld: "Was er kocht, ist der Himmel auf der Zunge." Wird sie beim Finale von "Das perfekte Dinner" (VOX) in seine Fußstapfen treten? Die Latte hängt hoch - schließlich ist der Profi bereits vorzeitig enttarnt.

Am Finaltag der Profi-Woche von "Das perfekte Dinner" lautet die Frage nicht mehr "Wer ist der Profi?", sondern: "Wer schlägt ihn?" Doch auch Letzteres hat sich praktisch bereits erledigt, denn Restaurantchef Alex alias "Paul" aus Weissach räumte mit seinem spektakulären Menü die maximale Punktzahl ab.

Maximal kultiviert und kundig in Sachen Kulinarik zeigte sich in der gesamten Woche auch Ärztin Daniela aus Meerbusch. Regelmäßig zu Gast in der Sterneküche ("Dafür spare ich mein ganzes Geld"), besitzt sie 450 Kochbücher und nimmt sowohl an Privataudienzen als auch Kochkursen von Spitzenköchen teil.

"Das ist von Dieter Müller", zeigt sie stolz ihr mit dem Namen des Meisters verziertes japanisches Kochmesser. "Herr Sven Elverfeld" vom Restaurant "Aqua" in Wolfsburg signierte ihr großmütig sein unmäßig dickes Kochbuch ("Kann leider nicht alles entziffern"). Unter drei Sterne ist für Dani belanglos: "Das ist mir alles zu einfach." Die Erwartungen an ihr eigenes Menü sind also opulent:

Vorspeise: Feldsalat / Leber / Kirschen Hauptspeise: Kalbsfilet / Erbsen / Karotten / Blumenkohl Nachspeise: Schwarzwälder-Kirsch im Glas / Sorbet

"Messer und Gabel zu groß fürs Glas": Tine (rechts) findet Danis Anrichte-Fähigkeiten unzureichend  (Bild: RTL)
"Messer und Gabel zu groß fürs Glas": Tine (rechts) findet Danis Anrichte-Fähigkeiten unzureichend (Bild: RTL)

Unternehmensberater Thomas fühlt sich "nicht abgeholt"

Zumindest ganz alte Gourmetschule ist die Gänseleberpastete, die Dani sowohl für die Vorspeise als auch die Soße des Hauptgangs verarbeitet. Als Parfait ziert sie ein Ensemble mit Feldsalat und Sauerkirschen. Ähnlich in Farbe, Konsistenz und Anrichteglas sieht ihr die Schokoladen-Mousse des Desserts.

Die Gruppe, die sich über die ganze Profiwoche nicht gerade durch entspanntes Wohlwollen auszeichnete, nimmt alles gnädig auf: "Schmeckt schon ganz gut", lautet das einhellige Fazit. Einzig Unternehmensberater Thomas (41) aus München, der vor allem als passionierter Kritiker anderer Kochkünste auffiel, fühlt sich "nicht abgeholt": "Dani hat ja die ganze Woche gerne viel diskutiert. Aber nur vom Reden wird der Reis halt nicht gekocht."

Nach dem Champagner (Dani: "Soll ein Jahrhundert-Jahrgang sein") gibt es reichlich Rotwein. (Bild: RTL)
Nach dem Champagner (Dani: "Soll ein Jahrhundert-Jahrgang sein") gibt es reichlich Rotwein. (Bild: RTL)

Daniela kritisierte andere schonungslos - sich selbst aber auch

"Ich kann halt so schlecht lügen", rechtfertigt Dani ihre schonungslose Offenheit: "Nichts Neues", "nicht stimmig", "hat irgendwas gefehlt", kommentierte sie so manche Kreationen ihrer Konkurrenz. Aber auch die eigenen: "Die Soße ist zu fest, und die Kirschen haben zu wenig Wums." Und so landet die Frau, die schon mit drei Jahren Ärztin werden wollte, mit 5 ihre Puppen aufschlitzte und "enttäuscht war, dass nichts drin ist", mit 10 medizinische Fachbücher las und mit 15 ihre erste Kochzeitschrift abonnierte, auf dem bekanntlich "undankbaren" vierten Platz ("Es war trotzdem eine wunderbare Woche").

Gewinner ist natürlich Routinier "Paul" alias Alex. Der hätte darauf nicht unbedingt mit dem von Tine (56) als "Sprudel" bezeichneten Champagner (Dani: "2012 soll ein Jahrhundert-Jahrgang sein") anstoßen müssen: "Ein Gläschen Sekt tut's für mich auch."

"Damit hab ich nicht gerechnet", kokettiert Profi Alex mit seinem Sieg. (Bild: RTL)
"Damit hab ich nicht gerechnet", kokettiert Profi Alex mit seinem Sieg. (Bild: RTL)