Unglaublicher Betrug im Radsport aufgeflogen

Unglaublicher Betrug im Radsport aufgeflogen
Unglaublicher Betrug im Radsport aufgeflogen

Der Radsport ist in Sachen Betrug einiges gewohnt - aber so einen Fall gab es wohl noch nie.

Zwei Angestellte des US-amerikanischen Frauenteams Cynisca Cycling wurden vom Weltverband UCI mit Sanktionen belegt, nachdem die Mannschaft beim belgischen Eintagesrennen Argenta Classic ein irrwitziges Schelmenstück aufgeführt hatte.

Denn um auf die Mindestanzahl von fünf Starterinnen für das Event zu kommen, verkleidete das Team kurzerhand eine Mechanikerin als Fahrerin.

Radsport-Team schickte Mechanikerin ins Rennen

Doch damit nicht genug: Der Sportliche Leiter Danny Van Haute soll die Fahrerinnen Anna Hicks, Cara O‘Neil, Katherine Sarkisov und Claire Windsor dazu angewiesen haben, über die Abwesenheit ihrer Teamkollegin Greta Richioud zu lügen. Das Fahrerinnen-Quartett gab bei einer Befragung an, dass Richioud erkrankt sei.

Anschließend verkleidete sich die Mechanikerin Moira Barrett als fünfte Fahrerin samt Gesichtsmaske, um am Start zu erscheinen und den Startbogen zu unterschreiben - ein Täuschungsversuch gegenüber den Kommissaren.

Aufgefallen war dieser Betrug, da der zuständige Renndirektor Cedric Fonteneau die fehlende Richioud persönlich kannte und daher nicht auf den Betrug reingefallen ist, wie die UCI dem norwegischen Medium NRK schilderte.

Der ehemalige Fahrer Van Haute - der 1984 bei Olympia in Los Angeles angetreten war - wurde bis Ende 2025 von allen Radsportaktivitäten suspendiert und muss eine Geldstrafe zahlen, mittlerweile gehört er nicht mehr zu Cynisca. Das Team ist für das nächste Rennen im UCI-Kalender gesperrt worden und muss ebenfalls zahlen. Bis 1. September dieses Jahres darf Mechanikerin Barrett nicht im Radsport tätig sein. Für die Fahrerinnen gab es hingegen nur eine Verwarnung.

Radsport-Team entschuldigt sich für Betrug

Das Team hat sich mittlerweile für das Vorgehen entschuldigt und es als „einmaligen Fehler durch einen skrupellosen Direktor“ bezeichnet. „Zum Zeitpunkt des Vorfalls wussten die anderen Teammitglieder nichts von dem Betrug, den Herr Van Haute und die Mechanikerin begangen hatten“, teilte der Rennstall Cycling Weekly mit.

Zudem wurde die Zusammenarbeit mit Van Haute und Barrett sofort beendet, als die Vorwürfe bekannt wurden. „Das Team hat diese Art von Verhalten nicht geduldet und wird dies auch niemals tun“, so das US-Team weiter.

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Mit Sport Informations-Dienst (SID)