"Rasputin" und Meloni-Vertrauter: Ignazio La Russa (75) ist Senatspräsident in Italien
Ignazio La Russa, der als der "Rasputin" der italienischen extremen Rechten bezeichnet wird, ist ein Liebhaber faschistischer Relikte. Der 75-Jährige ist am Donnerstag zum Vorsitzenden des Senats in Rom gewählt worden. Damit ist La Russa nach dem Präsidenten die zweitwichtigste Person im italienischen Staat.
In jungen Jahren trug Ignazio La Russa lange Haare und einen Bart und wurde deshalb mit Rasputin, dem berühmten mystischen Heiler, verglichen, der der Familie des letzten russischen Zaren Nikolaus II. nahestand.
Seit den späten 60er Jahren war Ingnaio La Russa in allen Kämpfen der nationalistischen Rechten Italiens vertreten. Der gewiefte Taktiker ist ein enger Vertrauter der voraussichtlichen nächsten Ministerpräsidentin Giorgia Meloni.
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Die beiden - Meloni und La Russa - haben zusammen die Partei Fratelli d'Italia gegründet. "Der Senat hat einen Patrioten gewählt. (...) Für Fratelli d'Italia ist er ein Freund und ein Bruder", so reagierte Giorgia Meloni auf die Wahl von Ignazio La Russa..
Ignazio La Russas Vater, Antonio la Russa ist ein ehemaliger Sekretär einer Ortsgruppe der Nationalfaschistischen Partei (PNF), nach dem Krieg war der Vater Parlamentarier der Italienischen Sozialen Bewegung (MSI), einer von Mussolini-Getreuen gegründeten Partei, in der La Russa und Meloni ihre politische Karrier begonnen haben.
Die Rede zu ersten Versammlung des neuen Senats in Rom wurde von einer Rede der Holocaust-Überlebenden Liliana Segre eingeleitet. Die 92-jährige Senatorin auf Lebenszeit bekam für ihre Ansprache viel Applaus. Die Parlamentarierin erinnerte darin an den 100. Jahrestag von Mussolinis Marsch auf Rom in wenigen Tagen.