Mit Rezept - Dieses Sommergetränk kann Ihr Immunsystem boostern

Großstudie zeigt: Pharmakologisch wirksame Verbindungen in Ingwer hemmen Entzündungen und wirken als Antioxidantien, d.h. sie „fangen“ freie Radikale ab, die Zellen schädigen.<span class="copyright">Getty Images/lacaosa</span>
Großstudie zeigt: Pharmakologisch wirksame Verbindungen in Ingwer hemmen Entzündungen und wirken als Antioxidantien, d.h. sie „fangen“ freie Radikale ab, die Zellen schädigen.Getty Images/lacaosa

Ingwer gilt als „Powerknolle“. Nun gibt es eine neue Großstudie über das mögliche Superfood. Ernährungswissenschaftler Uwe Knop fasst die wichtigsten Erkenntnisse zusammen, ordnet ein und nennt ein leckeres Sommerrezept.

Was sind die Haupterkenntnisse aus der neuen Großstudie über Ingwer als Gesundheitsbooster?

Es gibt bereits zahlreiche Grundlagenstudien zu Ingwer als vielversprechendem „Gesundheitsbooster“. Die neue Studie aus Juni 2024 hat in einer „kritischen Gesamtbetrachtung“ die Datenlage neu bewertet.

Zusammenfassend bestätigen die Autoren, dass Ingwer verschiedene bioaktive Bestandteile wie Gingerol enthält, die bereits für ihre antioxidative und entzündungshemmende Wirkung bekannt sind. Diese pharmakologisch wirksamen Verbindungen in Ingwer hemmen also Entzündungen und wirken als Antioxidantien, d.h. sie „fangen“ freie Radikale ab, die Zellen schädigen.

Diese Eigenschaften könnten unserem Körper helfen, sich gegen Infekte und andere Erkrankungen zu verteidigen, weil die Scharfstoffe in Ingwer zu einem gestärkten Immunsystem beitragen könnten. Es seien aber noch weitere Untersuchungen hinsichtlich Giftigkeit und optimalen Verzehrmenge erforderlich.

Sollten wir also alle fleißig „ingwern“ und viel von der Powerknolle verzehren?

Die Antwort ist ganz einfach, denn auch hier gilt das Universalcredo wie für alle Lebensmittel: Essen und trinken Sie nur, was Ihnen schmeckt und vor allem, was sie gut vertragen, also bestens verdauen können, ohne Magen-Darm-Probleme zu bekommen. Alle anderen hingegen, denen Ingwer zu scharf ist und nicht schmeckt oder die danach Magengrummeln und Verdauungsbeschwerden bekommen, die sollten die scharfe Powerknolle besser meiden.

Darüber hinaus wird generell empfohlen, dass Personen mit bestimmten gesundheitlichen „Vorgeschichten“ oder in speziellen Situationen besser auf Ingwer verzichten. Ingwer gilt als Wunderknolle - wer aber lieber die Finger davon lassen sollte, das erfahren Sie hier.

Rezept für Ingwer-Sommergetränk

Ein leckeres Rezept für Ingwerwasser, das perfekt für den Sommer ist:

Zutaten:

  • 1 großes Stück frischer Ingwer (ca. 5 cm)

  • 1 Liter Wasser

  • 1 Zitrone

  • 1-2 Esslöffel Honig oder Agavendicksaft (optional)

  • Eiswürfel

  • Frische Minzblätter (optional)

Anleitung:

  1. Ingwer vorbereiten : Den Ingwer schälen und in dünne Scheiben schneiden.

  2. Wasser erhitzen : Das Wasser in einem Topf zum Kochen bringen.

  3. Ingwer hinzufügen : Den geschnittenen Ingwer in das kochende Wasser geben. Die Hitze reduzieren und den Ingwer für etwa 10-15 Minuten leicht köcheln lassen.

  4. Ziehen lassen : Den Topf vom Herd nehmen und das Ingwerwasser für weitere 10 Minuten ziehen lassen.

  5. Abseihen : Das Ingwerwasser durch ein Sieb in einen Krug gießen, um die Ingwerstücke zu entfernen.

  6. Abkühlen lassen : Den Krug mit dem Ingwerwasser abkühlen lassen. Danach in den Kühlschrank stellen, bis es vollständig gekühlt ist.

  7. Zitrone und Süßungsmittel hinzufügen : Die Zitrone auspressen und den Saft in das gekühlte Ingwerwasser geben. Nach Geschmack Honig oder Agavendicksaft hinzufügen und gut umrühren.

  8. Servieren : Das Ingwerwasser in Gläser füllen, Eiswürfel und frische Minzblätter hinzufügen und sofort genießen.

Zusätzliche Tipps:

  • Für eine intensivere Ingwernote kann der Ingwer länger im Wasser ziehen gelassen werden.

  • Das Ingwerwasser kann auch mit eiskaltem Sprudelwasser aufgegossen werden, um eine coole Variante zu erhalten.

Welche Gewürzpflanzen gibt es noch, die viel „pharmakologische“ Power liefern?

Da hat die Pflanzenwelt so einiges zu bieten. Herausragend sind dabei zwei weitere „Kandidaten“: Wenn es überhaupt ein Superfood gibt, dann ist es meiner Meinung nach:  Knoblauch , das „Phyto-Penicillin“.

Knoblauch wurde umfangreich auf seine antibakteriellen und antiviralen Eigenschaften untersucht. Es gibt einige wissenschaftliche Belege aus Grundlagenstudien, dass bestimmte Verbindungen im Knoblauch, wie Allicin und andere Schwefelverbindungen, antimikrobielle Wirkungen gegen eine Vielzahl von Bakterienstämmen haben können - einschließlich einiger Antibiotika-resistenter Stämme.

Auch gibt es Hinweise darauf, dass Knoblauch antivirale Eigenschaften haben könnte. Obwohl diese Forschungen sehr vielversprechend sind, muss man eines wissen: Die meisten dieser Studien wurden „in vitro“ durchgeführt – d.h. die Ergebnisse kommen aus dem Labor, aus dem „Reagenzglas“. Ob diese Ergebnisse die tatsächliche Wirksamkeit von Knoblauch im menschlichen Körper widerspiegeln, das weiß niemand.

Eine weitere Pflanze mit pharmakologischer Power, die kühlt, Keime killt und Schmerzen lindert, ist die Chili .

Können Ingwer, Chili, Knoblauch und Co. auch beim Abnehmen helfen?

Man liest zwar oft von „Diätturbos und Stoffwechselaktivierung“, aber das ist wissenschaftlich unbewiesen, ergo frei erfundenes Wunschdenken - so hat noch niemand langfristig abgenommen. Wenn überhaupt, dann unterstützen die „Powerpflanzen“ die Gewichtsreduktion indirekt: Wenn man etwa aufgrund des intensiven scharfen „Breitbandgeschmacks“ langsamer, achtsamer und bewusster isst und genießt und so insgesamt weniger von den Mahlzeiten isst - und damit weniger Energie aufnimmt.

Unabhängig davon sind und bleiben die essenziellen Kernelemente gleich. Wer schlanker werden und bleiben will , der kann nur mit  lebenslanger individueller Ernährungs- und Lebensstilumstellung   etwa 2 Kilogramm pro Monat gesund abnehmen. Zum Abnehmen muss man auch nicht zwangsläufig Kalorien zählen. Wenn Sie das  Projekt Gewichtsreduktion  angehen möchten, hier finden Sie alles, was Sie wissen müssen .