Russisches Parlament verabschiedet Gesetz zum Verbot von Geschlechtsanpassungen

Das russische Parlament hat ein Gesetz verabschiedet, das Geschlechtsanpassungen verbietet.

Nicht nur Geschlechtsanpassungen werden verboten

Konkret geht es um "medizinische Eingriffe mit dem Ziel, das Geschlecht einer Person zu ändern". Darunter fallen nicht nur chirurgische Eingriffe, sondern auch die Einnahme von Hormonen. Außerdem soll es von nun an verboten sein, die Geschlechtsangabe in offiziellen Dokumenten zu ändern. Eine Ausnahme wird allerdings bei der Korrektur angeborener Fehlbildungen gemacht.

In der dritten und letzten Lesung wurde das Gesetz von der Staatsduma einstimmig angenommen. In der zweiten Lesung wurden Klauseln hinzugefügt, die Ehen, in denen ein Partner in der Vergangenheit sein Geschlecht angepasst hat, annulliert und trans* Menschen verbietet, Kinder zu adoptieren.

Das Gesetz muss noch durch den Förderationsrat

Nun muss das Gesetz noch durch den Förderationsrat, bevor es mit Putins Unterschrift in Kraft treten kann. Es ist davon auszugehen, dass die obere Kammer des russischen Parlaments den Entwurf durchnicken wird.

Seit Jahren geht Russland unter Putin gegen die LGBTQI+-Community vor. 2013 wurde die positive Darstellung gleichgeschlechtlicher Lebensweisen verboten, 2020 die gleichgeschlechtliche Ehe.

Nach den neuesten Entwicklungen befürchten Betroffene, dass die Ausgrenzung, der Hass und die gewaltsamen Übergriffe weiter zunehmen werden.