Schottland will weg von London: De-facto-Referendum geplant

Die Debatte über eine Loslösung Schottlands vom Vereinigten Königreich ist trotz der Entscheidung der höchsten britischen Richter alles andere als beendet. Diese hatten entschieden, dass das schottische Parlament ohne Zustimmung aus London kein Unabhängigkeitsreferendum ansetzen darf.

Schottlands Regierungschefin Nicola Sturgeon sagte: "Das Westminster-Establishment mag jetzt denken, dass es eine Volksabstimmung blockieren kann. Aber es wird niemals die Stimme des schottischen Volkes zum Schweigen bringen."

Sturgeon sagte außerdem, dass ihre Schottische Nationalpartei (SNP) nun die für 2024 geplante britische Parlamentswahl als De-facto-Referendum führen werde.

Bei einem ersten Referendum 2014 hatte sich noch eine Mehrheit der Schotten für den Verbleib in der Union ausgesprochen. Für London ist die Frage seitdem entschieden. Sturgeon argumentiert, der Brexit, den die Schotten 2016 deutlich abgelehnt hatten, habe die Ausgangslage verändert. Sie will ein unabhängiges Schottland zurück in die EU führen.