Setzt Russland neues Super-U-Boot "K-329 Belgorod" in der Ukraine ein?

Setzt Russland neues Super-U-Boot "K-329 Belgorod" in der Ukraine ein?

In russischen Medien gibt es nur ein Foto, auf dem Marine-Generäle ein Dokument austauschen. Aufnahmen des größten derzeit aktiven U-Boots der Welt, der 184 Meter langen "K-329 Belgorod", wurden nicht veröffentlicht. Es ist ein U-Boot der Oscar-II-Klasse, an dem seit 2012 gearbeitet wurde.

"Heute ist ein wichtiger Tag für uns, an dem das Inbetriebsnahmezertifikat für das Forschungs-U-Boot Belgorod unterzeichnet und es an die Flotte übergeben wird. [...] Die Belgorod bietet Russland neue Möglichkeiten für die Durchführung verschiedener Studien, wissenschaftlicher Expeditionen und Rettungsaktionen in den entlegensten Gebieten der Welt", erklärte Admiral Nikolai Jewmenow am 8. Juli 2022 - zitiert von der Website Opex 360 und vom Sicherheitsexperten Dmitry Stefanovich auf Twitter.

Belgorod kann Poseidon-Torpedos abfeuern: Unterwasserdrohnen mit nuklearen Sprengkörpen

Auf Twitter berichtet der Militäranalyst H.I. Sutton, dass das Unterseeboot das größte ist, das seit 40 Jahren gebaut wurde. Er hat eine Grafik der Belgorod angefertigt. Ihre Besonderheit ist, dass sie Poseidon-Torpedos abfeuern kann. Die 24 Meter langen Poseideon-Torpedos können auch als Unterwasserdrohnen sowie als Atomwaffen genutzt werden. Laut russischen Medienberichten können die Poseidon auch einen Tsunami auslösen.

Die neue Belgorod hat offenbar eine enorme Wasserverdrängung von knapp 24 000 Tonnen. Für den Antrieb des U-Boots sorgen zwei Atomreaktoren. Zudem ist die Belgorod laut Sutton so ausgerüstet, dass sie vier Monate lang tief unter Wasser bleiben kann.

Spionage-U-Boote der russischen Armee

Das U-Boot ist in der Sevmash-Werft am Weißen Meer bei Sewerodwinsk gebaut worden und offiziell für "Sondereinsätze" oder "Forschungszwecke" bestimmt.

Wie LE FIGARO berichtet wird dieser Begriff auch für die großen atomgetriebenen "Mutter-U-Boote" der russischen Flotte benutzt, die kleine atomgetriebene Tiefseeforschungs-U-Boote unter ihrem Rumpf angedockt haben. Sie gelten auch als Spionageschiffe - und werden von der geheimen "Hauptdirektion für Tiefseeforschung" (GUGI) unterhalten - zum Beispiel zur Erkundung von Unterwasserkabeln.

Militärexperte Sutton geht davon aus, dass die Belgorod als Abschreckungswaffe dienen soll. Sie könnte in einem Atomkrieg für einen Zweitschlag vorgesehen sein.

Ob die im Internet aufgetauchten Videos der K-329 Belgorod authentisch sind, können wir nicht nachprüfen. Doch im Westen glauben viele Militärexperten nicht wirklich daran, dass das neue Riesen-U-Boot nur für Forschungszwecke gebaut wurde, während Russlands Präsident Wladimir Putin die Eroberung des Donbas zur Priorität erklärt hat.

Die Ukraine hatte den Untergang des Flaggschiffs der russischen Schwarzmeerflotte, der "Moskwa" auf einer Sonderbriefmarke gefeiert.