In Skopje brennt die Luft: Charles Michel wirbt für EU-Beitrittsverhandlungen

Seit Tagen kommt es in Nordmazedoniens Hauptstadt Skopje zu wütenden Kundgebungen - auch im Rahmen des Besuchs von Charles Michel, Präsident des Europäischen Rates, wurde protestiert. Die Menschen sind aufgebracht, weil sie nicht wollen, dass ihre Regierung Bulgarien Zugeständnisse macht, um EU-Beitrittsverhandlungen zu ermöglichen.

Es geht um die mazedonische Sprache

Die beiden Nachbarländer streiten unter anderem über die mazedonische Sprache, die Sofia als Abwandlung des Bulgarischen einstuft, und über Rechte der bulgarischen Minderheit in Nordmazedonien.

„Sie haben die geschichtsträchtige Gelegenheit, dem Beginn von Beitrittsverhandlungen zuzustimmen. Ja zur Europäischen Union, ja zu ihren Kindern“, sagte Michel. „Erneut hat Ihr Land die Gelegenheit, Vorreiter bei der Erweiterung zu sein. Das wird für eine neue Dynamik sorgen, diese Reformen bringen Sie näher an die EU heran. Sie werden Ihrer Bevölkerung größeren Wohlstand, Beständigkeit und Widerstandsfähigkeit verschaffen. Sie können auf finanzielle und politische Unterstützung bauen, und noch wichtiger: Sie können auf unsere Achtung und unsere Loyalität bauen“, so der Präsident des Europäischen Rates.

Bereits seit Dezember 2005 ist Nordmazedonien EU-Beitrittskandidat. Lange stand der Namensstreit mit Griechenland einem Fortkommen im Weg. Das EU-Mitglied Bulgarien wiederum fordert Zugeständnisse von Nordmazedonien - andernfalls will es sich gegen die Aufnahme von Beitrittsverhandlungen sperren.