"Spiegel": Innenministerium will Afghanen über Usbekistan abschieben

Um nicht mit den radikalislamischen Taliban zusammenarbeiten zu müssen, will das Bundesinnenministerium ausreisepflichtige Afghanen einem Bericht des "Spiegels" zufolge über Usbekistan abschieben. (Odd ANDERSEN)
Um nicht mit den radikalislamischen Taliban zusammenarbeiten zu müssen, will das Bundesinnenministerium ausreisepflichtige Afghanen einem Bericht des "Spiegels" zufolge über Usbekistan abschieben. (Odd ANDERSEN)

Um nicht mit den radikalislamischen Taliban zusammenarbeiten zu müssen, will das Bundesinnenministerium ausreisepflichtige Afghanen einem Bericht des "Spiegels" zufolge über Usbekistan abschieben. Wie das Magazin am Sonntag berichtete, führt das Ministerium von Nancy Faeser (SPD) entsprechende Gespräche mit den usbekischen Behörden. Eine Ministeriumsdelegation sei zu diesem Zweck bereits Ende Mai in die Hauptstadt Taschkent gereist.

Dem Bericht zufolge ist die Idee, dass die Afghanen nach Taschkent und von dort mit einer privaten Fluggesellschaft weiter nach Kabul gebracht werden. Die usbekische Führung stellte demnach Unterstützung dabei in Aussicht, forderte im Gegenzug jedoch den Abschluss eines Migrationsabkommens, damit usbekische Staatsangehörige einfacher zum Arbeiten nach Deutschland kommen können. Das Innenministerium wollte sich auf Anfrage nicht zu dem Bericht äußern.

Die Bundesregierung hatte nach dem Messerangriff eines Afghanen auf Islamkritiker in Mannheim, bei dem vor gut zwei Wochen ein Polizist getötet wurde, beim Thema Abschiebungen ihren Ton verschärft. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hatte sich in der Folge für Abschiebungen von Straftätern nach Afghanistan und Syrien ausgesprochen. Konkrete Pläne dafür gab es offenbar bereits vorher.

pe/bro