Eintracht-Deal geplatzt: "Ich bereue nichts"

„Manche Leute denken, dass ich laut oder ein bisschen verrückt bin. Aber das stimmt überhaupt nicht, ich bin ein ganz normaler Typ“, sagte Elye Wahi im Gespräch mit der französischen Zeitung L‘Équipe. Dabei hätte 20-Jährige allen Grund gehabt, ein bisschen durchzudrehen, hat er doch einen rasanten Transfer-Sommer hinter sich.

Der Franzose, der in der letzten Saison 19 Tore in 33 Spielen für seinen Ex-Klub HSC Montpellier erzielte, stand bei Eintracht Frankfurt und dem FC Chelsea auf dem Zettel. Letztlich jedoch platzte er Wechsel zur Eintracht - und er landete beim RC Lens.

Im Interview gab er nun ein erstaunlich offenes Resümee über seinen eigenen Transfersommer preis: „Zu Chelsea wollte ich nicht gehen. Frankfurt, das war heiß. Mehr als Chelsea. Ich habe dort mit dem Trainer gesprochen (Dino Toppmöller, Anm. d. Red.), er spricht Französisch, das war wichtig für mich.“

Er fuhr fort: „Wir mussten auf den Abgang von Randal Kolo Muani warten. Auf einen Abgang zu warten, um zu kommen, war zu kompliziert. Ich bereue nichts.“

Wahi: „Dieser Transfermarkt war besonders“

Einen Abgang von Montpellier habe sich der 20-Jährige schon eher gewünscht. Als jedoch klar war, dass die Wechselentscheidung zu einer Hängepartie werden könnte, habe er es ultimativ gar genossen, „dieses Adrenalin des Wartens zu haben“.

Dass es letztlich nicht die Bundesliga, sondern der RC Lens für 30 Millionen Euro Ablöse geworden ist, halte er für die beste Entscheidung.

„Dieser Transfermarkt war auch besonders, weil die Saudis auf den Markt gekommen sind. Aber nein, ehrlich gesagt ist mir das nicht so sehr in den Sinn gekommen, weil ich mir immer gesagt habe, dass es gut wäre, in Frankreich zu bleiben. Ich brauchte einen Schritt“, erklärte Wahi. Den ist er nun gegangen.

Die Entscheidung über den Wechsel habe er allerdings nicht alleine getroffen, es wäre eine gut durchdachte Entscheidung zusammen mit seiner Mutter und seiner Schwester gewesen, im Familienkreis. Der Stürmer betonte: „Ich stamme beidseitig aus einer ivorischen Familie, habe aber meinen Vater verloren, als ich zwei Jahre alt war. Ich verdanke also viel meiner Mutter, die uns ganz allein großgezogen hat.“

Am Donnerstag erzielte Wahi beim 4:1-Sieg der französischen U21-Nationalmannschaft gegen Dänemark einen Doppelpack. In der EM-Qualifikation trifft das Team am kommenden Montag auf die U21-Auswahl von Slowenien.