Für den Blackout ist Kramer heute dankbar

Für den Blackout ist Kramer heute dankbar
Für den Blackout ist Kramer heute dankbar

Es ist die Szene, für die er als Fußballer immer in Erinnerung bleiben wird: Christoph Kramer hatte im WM-Finale 2014 mit der deutschen Nationalmannschaft gegen Argentinien nach dem Zusammenprall mit Ezequiel Garay einen Blackout.

Bis heute kann sich der Rio-Weltmeister und heutige ZDF-Experte nicht daran erinnern. „Die Ärzte sich sicher, dass meine Erinnerungen an diese Teile des Endspiels nicht wiederkommen werden“, berichtete er später. Kramer war nach 30 Minuten wegen einer Gehirnerschütterung ausgewechselt worden.

Unvergessen sind aber seine Worte, die er nach dem Vorfall damals an den italienischen Schiedsrichter Nicola Rizzoli richtete: „Nach dem Schlag, den Christoph Kramer von Garay bekommen hatte, kam Kramer zu mir und fragte: ‚Schiri, ist das das Finale?‘ Ich dachte, er macht einen Witz, und sagte, er soll die Frage wiederholen. Da sagte er: ‚Ich muss wissen, ob das wirklich das Finale ist.‘ Ich sagte verblüfft ‚Ja‘, und er antwortete: ‚Danke, das war wichtig, das zu wissen. Ich habe Bastian Schweinsteiger informiert, und Kramer ist ersetzt worden‘, erzählte der Referee von seinem Dialog mit dem Mittelfeldspieler von Borussia Mönchengladbach.

Der beängstigende Moment prägte den heute 33 Jahre alten Kramer als öffentliche Figur - und trotz der Gefährlichkeit der Situation ist er dafür im Nachhinein erklärtermaßen dankbar.

Christoph Kramer: Ohne WM-Blackout kein ZDF-Job?

„Wir müssen nicht darüber reden. Mich bringt jeder mit dieser Geschichte im WM-Finale in Verbindung“, sagte Kramer 2022 im Podcast „Apokalypse & Filterkaffee“ mit Micky Beisenherz: „Rein medial gesehen war das super für mich. Das ist eine coole Geschichte. Dadurch ist mein Bekanntheitsgrad auf jeden Fall deutlich höher geworden. Ich würde sogar so weit gehen und sagen: Wenn ich diese Geschichte nicht erlebt hätte, dann wäre ich heute zum Beispiel kein ZDF-Experte. Da bin ich mir relativ sicher. Von daher war das medial gesehen ein Glücksfall für mich.“

Kramer führte aus: „Die Witze werden nicht lustiger, aber wenn du bei allen Menschen in den Köpfen mit dem WM-Finale in Verbindung gebracht wirst, ist das mit das Beste, was es für einen Fußballer gibt. Deswegen ist das völlig okay. Aus rein sportlicher Sicht: Ich war an dem Tag echt gut drauf und hätte auch gerne noch etwas länger gespielt, weil ich ein WM-Finale wahrscheinlich auch nicht mehr so häufig spielen werde. Aber so wie es gekommen ist, kaufe ich es.“