Polizist im Koma! "Keine Entschuldigung akzeptiert"

Polizist im Koma! "Keine Entschuldigung akzeptiert"
Polizist im Koma! "Keine Entschuldigung akzeptiert"

Griechenland wird von einem Fan-Eklat erschüttert - und wieder einmal ist es ein Duell zwischen Olympiakos Piräus und Panathinaikos Athen, das zum Anlass der Ausschreitungen wird. Erst Ende Oktober musste ein Fußballspiel der beiden Erzrivalen abgebrochen werden. Nun kommt es in Griechenlands höchster Volleyballliga zum Eklat.

Während des Spiels am Donnerstag waren mehrere Hundert Fans der beiden Vereine rund um die Melina-Mercouri-Arena aneinander geraten. Laut dem ERT, der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalt Griechenlands, sollen über 400 Personen vorübergehend verhaftet worden sein. Ein Polizist wurde während der Krawalle von einer Signalrakete getroffen und schwebt in Lebensgefahr.

Wie die Athener Wirtschaftszeitung Naftemporiki berichtete, wurde der Polizist in den Oberschenkel getroffen, was zu einem starken Blutverlust führte. Der 31-Jährige wurde ins Krankenhaus von Nikaia transportiert und notoperiert. Am späten Freitagabend vermeldete das Krankenhaus, dass der Polizist im künstlichen Koma liege.

Polizei fordert: Absage aller Meisterschaften

Am Freitag hatte sich auch die zuständige Staatsanwaltschaft zu dem Vorfall geäußert. Dabei wurde die Polizei angewiesen, die aktuellen polizeilichen Untersuchungen zu intensivieren, „um von Amts wegen verfolgte Handlungen wie kriminelle Vereinigung, versuchter Mord, Anstiftung zur Begehung von Straftaten, Gewalt usw. festzustellen sowie die Täter zu identifizieren und zu verhaften“.

Die Panhellenische Föderation der Polizei, der Interessensverband der griechischen Polizei, forderte sogar, aufgrund der Vorkommnisse alle Meisterschaften in allen Sportarten auszusetzen, „bis die kriminellen Aktivitäten dieser Subjekte aufhören“. Zudem wird in dem Statement der Chef der griechischen Polizei aufgefordert, keine Polizeikräfte mehr für Sportveranstaltungen abzustellen. „Von einem Polizisten, der leidet, und seiner Familie und uns allen, die um sein Leben kämpfen, wird keine Entschuldigung akzeptiert.“

Politik verspricht harte Vorgehen

Auch die Politik ist mittlerweile mit dem Fall beschäftigt. Pavlos Marinakis, Sprecher des griechischen Ministerpräsidenten Kyriakos Mitsotakis, erklärte, dass „die Täter all dieser schrecklichen Verbrechen nichts mit dem Sport und den Tausenden von Fans zu tun haben, die ins Stadion wollen. Sie sind gewöhnliche Kriminelle, die mit der Duldung einiger Menschen agieren und manchmal Leben nehmen und Eigentum zerstören“.

Daher kündigte er eine Änderung des Strafgesetzbuches an, um den Kampf gegen Hooligans zu intensivieren. „Wir werden nicht noch einmal das erleben, was wir in den vergangenen Jahren erlebt haben, wo sie in flagranti erwischt und verurteilt werden und wieder freikommen. Das endet mit den anstehenden Änderungen des Strafgesetzbuches.“