Das gab es noch nie! Novum bei Winter-Olympia 2026?

Das gab es noch nie! Novum bei Winter-Olympia 2026?
Das gab es noch nie! Novum bei Winter-Olympia 2026?

Die Pläne für den Neubau eines Eiskanals für die Olympischen Winterspiele 2026 in Mailand und Cortina d‘Ampezzo liegen endgültig auf Eis. Dies erklärte Giovanni Malago, der Präsident des italienischen Olympischen Komitees CONI, bei der 141. IOC-Session in Mumbai. Nun wird ein alternativer Austragungsort außerhalb Italiens gesucht, unter anderem Innsbruck in Österreich hatte bereits Bereitschaft signalisiert.

Deutsche Bahnen seien bei diesen Überlegungen indes „kein Thema“, das bestätigte Thomas Schwab, Vorstand des deutschen Schlittenverbandes BSD, am Montag dem SID. Der bei den Unwettern im Sommer 2021 zerstörte Eiskanal am Königssee werde erst Ende 2026 wieder komplett einsatzfähig sein. „Auf einem Teil der Bahn können wir nach aktuellem Plan schon früher fahren, ab November 2025, und das ist auch wichtig für uns“, sagte Schwab: „Aber komplett fertig, mit dem Männerstart im Rodeln, wird die Bahn erst später sein.“

Deutschland verfügt zwar über drei weitere moderne Bob- und Rodelbahnen, angesichts der Distanz zum Gastgeberland bieten sich diese aber nicht an. „Winterberg, Altenberg, Oberhof, das funktioniert ja alles nicht“, sagte Schwab, es habe diesbezüglich auch keine Anfragen gegeben. Innsbruck-Igls sei der logische Kandidat, auch La Plagne in Frankreich sei im Gespräch. Die Natureisbahn in St. Moritz sei zu einem Termin Ende Februar dagegen wohl kein geeigneter Ort für derart viele Wettbewerbe.

Olympia 2026 wartet mit Novum auf

In Italien werde man auf Geheiß der Regierung „die beste und nachhaltigste Option in Erwägung ziehen: Das Cortina Sliding Centre nicht weiterzuführen und die Wettbewerbe an einen bereits existierenden und funktionierenden Ort zu verlegen“, sagte Malago am Montag. Er verwies allerdings darauf, dass „eine Entscheidung wie diese Auswirkungen auf das Budget des Organisationskomitees“ hat. Dieses liegt laut ursprünglichen Planungen bei 1,5 Milliarden Euro.

Sollten die Wettbewerbe ins Ausland vergeben werden, wäre es ein Novum in der Geschichte Olympischer Winterspiele. Es wäre erstmals der Fall, dass Wettbewerbe außerhalb des Gastgeberlandes stattfinden.

Das Internationale Olympische Komitee hatte wegen der unklaren Zukunft einer neuen Anlage über die Spiele hinaus zunächst Vorbehalte gegen das Projekt eines Neubaus auf dem Areal der abgerissenen Pista Olimpica Eugenio Monti geäußert, letztlich aber zugestimmt. Der Widerstand gegen die Pläne in Italien wuchs wegen der ökologischen und finanziellen Bedenken, nicht zuletzt aber wurde bislang keine Baufirma gefunden.