Handschlag-Eklat! „Ich will das nicht“

Handschlag-Eklat! „Ich will das nicht“
Handschlag-Eklat! „Ich will das nicht“

Knapp drei Wochen nach dem Eklat bei der Fecht-WM hat die Ukrainerin Olha Charlan ihren verweigerten Handschlag nach dem Gefecht mit der Russin Anna Smirnowa erneut verteidigt. „Ich habe am Tag vor dem Kampf mit meiner Familie telefoniert. Sie waren im Schutzkeller und ich sollte am nächsten Tag gegen eine Russin fechten. Wie soll ich ihr die Hand geben?“, sagte die 32-Jährige in einem Beitrag der ARD-Tagesthemen.

Säbel-Olympiasiegerin Charlan war im WM-Einzelwettkampf in Mailand aus dem Wettbewerb genommen worden, nachdem sie nach ihrem Sieg ihrer russischen Gegnerin Smirnowa den Handschlag verweigert hatte. Angesichts des russischen Angriffskrieges in der Ukraine sorgte der Vorfall international für Empörung. Der Weltverband FIE hob die Disqualifikation und die Handschlagregel kurz darauf auf.

"Man kann mich nicht zum Handschlag zwingen, ich will das nicht", sagte Charlan, die den Ausschluss aller russischen Athletinnen und Athleten von internationalen Wettkämpfen fordert: "Man kann mich nicht zum Frieden zwingen, um dann immer und überall vorzeigen zu können, Sport würde vereinen. Nein, diese Menschen unterstützen ihren Präsidenten, der tötet."

Charlans Heimatstadt Mykolajiw wird von russischer Seite immer wieder massiv mit Drohnen und Raketen beschossen. IOC-Präsident Thomas Bach sicherte Charlan nach dem Eklat bei der WM in einem Brief einen Quotenplatz für die Olympischen Sommerspiele 2024 in Paris zu, sollte sie sich in der Zwischenzeit nicht qualifizieren können.