Staatsoberhaupt mit 35: Daniel Noboa sagt Ecuadors Rauschgifthandel den Kampf an

Ecuador hat ein neues Staatsoberhaupt: Der 35-jährige Unternehmer Daniel Noboa, der sich selbst der politischen Mitte sowie der gemäßigten Linken zuordnet, hat die Präsidentschaftswahl gewonnen.

Er setzte sich in der zweiten Runde mit 52,3 Prozent der Stimmen gegen die ebenfalls linke Bewerberin Luisa González (47,7 Prozent) durch. González gilt als politische Erbin des früheren Präsidenten Rafael Correa, der von 2007 bis 2017 an der Spitze des südamerikanischen Landes stand.

Wahlkampf mit schusssicherer Weste

Noboa wird das jüngste Staatsoberhaupt in der Geschichte des südamerikanischen Landes. Sein Vater Alvaro gilt als der reichste Mann Ecuadors. Zu seinen wichtigsten Aufgaben zählt das neue Staatsoberhaupt die Bekämpfung des Rauschgifthandels. Bei Wahlkampfauftritten trug der 35-Jährige aus Sicherheitsgründen eine schusssichere Weste. Überschattet wurde der Wahlkampf durch die Ermordung des Bewerbers Fernando Villavicencio.

Noboa sagte zu, Ecuador „den Frieden zurückzugeben, Bildung und Arbeitsplätze für die vielen Menschen, die danach suchen, zurückzugeben, sowie Familien Frieden zu geben, die nicht auf die Straße gehen können". Das Land gilt mittlerweile als Hochburg des Drogenhandels in Südamerika. Jüngst waren in Rotterdam (Niederlande) und in Algeciras (Spanien) große Mengen Rauschgift abgefangen worden, die mutmaßlich in Ecuador verschifft worden waren.